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AWO-Ballett will im Europa-Park ohne Abstriche auftreten

Das AWO-Ballett Rheinau will seine umstrittene Show im Europa-Park Rust im Ortenaukreis ungeachtet massiver Kritik ohne Abstriche zeigen. Der Auftritt sei noch nicht 100 Prozent sicher, da noch Fragen wie der Transport ungeklärt seien, sagte die Chefin der Seniorinnen-Gruppe, Erika Schmaltz, am Dienstag in Mannheim. Man werde bei endgültiger Zusage auf Einladung des Vergnügungsparks dort am 1. Mai in kleiner Besetzung mit 14 Frauen auftreten, sagte sie.

Europa-Park
Roland Mack, geschäftsführender Gesellschafter des Europa-Park. Foto: Philipp von Ditfurth
Roland Mack, geschäftsführender Gesellschafter des Europa-Park.
Foto: Philipp von Ditfurth

»Das wird wie geplant ablaufen«, sagte sie mit Blick auf Kritik wegen vermeintlicher kultureller Aneignung durch die Show. Auch der Europa-Park betonte, das Originalprogramm der Damen zwischen 60 und 82 Jahren sei - anders als bei der Bundesgartenschau (Buga) in Mannheim - ausdrücklich gewünscht.

Kurz vor dem ersten Auftritt der Seniorinnen-Gruppe auf der Buga hatten die Buga-Verantwortlichen Bedenken angemeldet wegen angeblich klischeehafter Kostüme wie Sombreros, Saris und Kimonos, die in der Show bestimmte Länder symbolisieren sollten. Nach einem Treffen zwischen Vertretern der AWO und der Buga wird es an drei der ursprünglich sechs beanstandeten Kostüme Veränderungen geben.

Europa-Park-Inhaber Roland Mack unterstrich laut einer Pressemitteilung vom Freitag: »Wir sind als Europa-Park schon immer für alle Kulturen offen und stehen genau wie das AWO-Ballett für Vielfalt und Toleranz. Wir freuen uns sehr auf die Damen, ihre Sombreros und alles, was sonst noch dazugehört.«

Auch Mack sah sich einmal bei einer Attraktion dem Vorwurf ausgesetzt, Rollenbilder aus der Zeit des Kolonialismus verwendet zu haben. An der Jahrzehnte alten Attraktion »Dschungel-Floßfahrt« hatte es deshalb Kritik gegeben. Dabei ging es unter anderem um die Darstellung schwarzer Menschen. Der Europa-Park hatte 2021 in diesem Zusammenhang Vorwürfe des Rassismus und der Diskriminierung zurückgewiesen - und die Attraktion 2022 umgestaltet.

© dpa-infocom, dpa:230425-99-444504/2