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Authentisch oder nicht? Streit über Hölderlinhaus-Umbau

Der Hölderlin-Verein Nürtingen wehrt sich gegen Pläne der Stadt, das Nürtinger Hölderlinhaus umzubauen.

Friedrich Hölderlin. FOTO: KLÖPFER & MEYER
Friedrich Hölderlin. FOTO: KLÖPFER & MEYER
Friedrich Hölderlin. FOTO: KLÖPFER & MEYER

NÜRTINGEN. Der Verein fürchtet dadurch einen Verlust von Authentizität. Nach der Entkernung bliebe nichts mehr übrig von den jetzt noch erlebbaren Raum- und Lichteindrücken des originalen barocken Gebäudes aus dem Jahr 1752, teilte Vereinssprecherin Ingrid Dolde mit. Heute wollen die Mitglieder ihre Positionen vorstellen.

Der schwäbische Dichter Friedrich Hölderlin hatte seine Kindheit und Jugend in Nürtingen verbracht und dort unter anderem an seinem Roman »Hyperion« geschrieben. Die Stadt möchte seine ehemalige Wohnstätte innen und außen modernisieren. Das Haus soll nach Angaben der Stadtverwaltung Teil eines neuen Bildungszentrums werden. Geplant ist die Entkernung für das kommende Jahr, in dem sich zugleich der Geburtstag des Dichters zum 250. Mal jährt.

Laut Stadtverwaltung erfüllt das Nürtinger Hölderlinhaus die erforderlichen Kriterien eines Kulturdenkmals nicht. »Bedenken bezüglich eines Identitätsverlustes gibt es nicht. Das Haus wurde aufgrund unterschiedlicher Nutzung im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut, so dass kein 'Originalcharakter' erkennbar ist«, sagte ein Sprecher. Nach dem Umbau soll es eine Hölderlin-Dauerausstellung im Erdgeschoss des Gebäudes geben. (dpa)

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