PHILIPPSBURG. Nach 35 Jahren Betrieb geht heute in Philippsburg (Kreis Karlsruhe) das vorletzte im Südwesten noch laufende Atomkraftwerk für immer vom Netz. Block 2 des Kernkraftwerks soll gegen 19.00 Uhr heruntergefahren werden. Damit läuft der Meiler bis zum letztmöglichen Tag - allerdings ein paar Stunden kürzer, als gesetzlich erlaubt gewesen wäre. Im Rahmen des Atomausstiegs war festgeschrieben worden, dass der Meiler spätestens bis 31. Dezember um Mitternacht stillgelegt sein muss. Danach produziert im Südwesten nur noch Neckarwestheim 2 (Kreis Heilbronn) Atomstrom. Das Atomkraftwerk muss bis spätestens Ende 2022 abgeschaltet sein.
Philippsburg 2 deckte bislang ein Sechstel des Strombedarfs in Baden-Württemberg ab. Nach Angaben des Energieversorgers EnBW soll im kommenden Jahr bereits mit dem Rückbau begonnen werden. Die bereits stillgelegten Reaktoren Obrigheim (Neckar-Odenwaldkreis), Philippsburg 1 und Neckarwestheim 1 werden schon seit Jahren zurückgebaut.
Die Bundesregierung hatte den beschleunigten Atomausstieg nach der Erdbebenkatastrophe im japanischen Fukushima im Jahr 2011 beschlossen. Demnach sollen bis Ende 2022 alle Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet sein. (dpa)