Asche in einem Abfallbehälter hat der Polizei zufolge den schweren Brand in einer Jugendhilfeeinrichtung in Sankt Märgen (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) am vergangenen Samstag ausgelöst. Das Haus werde mit Holz geheizt, eine Person, die dort lebte, habe die Asche entsorgt, berichtete die Polizei am Mittwoch. Der Abfallcontainer sei in Brand geraten, das Feuer habe dann auf das Gebäude übergegriffen.
Die Ermittler hatten einen Brandsachverständigen eingeschaltet. »Die Ermittlungen bezüglich der fahrlässigen Brandstiftung dauern in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Freiburg an«, berichtete die Polizei.
Das Feuer in der Einrichtung an der Schwarzwaldhochstraße B500 verursachte dem Betreiber Timeout-Stiftung zufolge einen Schaden von mehreren hunderttausend Euro. Rund 30 Menschen wurden nach früheren Polizeiangaben aus dem Gebäude geholt, sie blieben unverletzt. Unter den Jugendlichen, die bisher in dem Haus im Schwarzwald lebten, waren auch minderjährige Flüchtlinge.
In der Debatte um den Großbrand äußerte sich nun auch die Gemeinde Sankt Märgen. Die Hilfsbereitschaft der Schwarzwald-Gemeinde mit knapp 2000 Bewohnern sei groß gewesen, berichtete der parteilose Bürgermeister Manfred Kreutz. Eine Pressemitteilung der Timeout Stiftung vom Dienstag habe Gemeinderat und Verwaltung des Orts jedoch irritiert. Der Rathauschef sprach nach eigenen Angaben mit Vertretern der Stiftung. »Gemeinderat und Verwaltung legen weiterhin großen Wert auf eine direkte und offene Kommunikation mit allen Beteiligten und gehen wie bisher aktiv auf diese zu. Es geht darum, für alle eine tragbare Lösung zu finden«, hieß es in einer Mitteilung.
Die Stiftung hatte bemängelt, der Schutzauftrag für die Jugendlichen sei »aufgrund der ablehnenden und teilweise feindseligen Haltung in Teilen der Bevölkerung und nach dem Großbrand« auf längere Sicht an dem Standort nicht mehr zu gewährleisten. Außerdem wolle die Stiftung ihren Hauptsitz von Sankt Märgen nach Freiburg verlegen.
Die Gemeinde unterstütze seit zehn Jahren die Nutzung des Areals als Jugendhilfe, Schule, Restaurant und Hotel, berichtete der Rathauschef. Der Gemeinderat habe 2018 auf Expansionspläne der Stiftung aufgeschlossen reagiert. In der Bevölkerung habe es neben Respekt vor der Arbeit der Stiftung auch Ängste von einer hohen Zahl von minderjährigen Flüchtlingen und Bedenken im Hinblick auf die Anordnung der Gebäude auf dem Areal gegeben.
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