Logo
Aktuell Land

Arbeitnehmer fehlen häufiger wegen psychischer Krankheiten

Stuttgart (dpa/lsw) - Arbeitnehmer im Südwesten fallen zunehmend wegen psychischer Erkrankungen aus. Diese waren im vergangenen Jahr »für rund 18 Prozent aller Fehlzeiten in Baden-Württemberg verantwortlich«, teilte der Leiter der Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK), Andreas Vogt, am Freitag mit. »Das ist der höchste Wert im Vergleich zu anderen Diagnosen - noch vor Rückenbeschwerden und Erkältungskrankheiten.«

Auch die AOK Baden-Württemberg verzeichnete in den vergangenen Jahren einen kontinuierlichen Anstieg von Fehltagen aufgrund psychischer Erkrankungen. Diese machten laut AOK einen Anteil von 11,8 Prozent unter den Fehlzeiten aus. Davor lägen mit 22,4 Prozent noch Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes sowie Erkrankungen des Atmungssystems mit 12,9 Prozent.

Der Anstieg sei auch darauf zurückzuführen, dass sich die Arbeitswelt in den vergangenen Jahren massiv verändert habe, erklärte die Fachbereichsleiterin Gesundheitsförderung bei der AOK, Jutta Ommer-Hohl. Hinzu kämen die wachsende Bereitschaft Betroffener, ihre Probleme auch offen beim Arzt anzusprechen, sowie eine höhere Sensibilisierung bei den Ärzten. »Bei Beschäftigten, die früher mit rein körperlichen Diagnosen krankgeschrieben waren, wird heute öfter eine psychische Erkrankung diagnostiziert.«

Insgesamt zählte die Techniker Krankenkasse 2019 bei ihren erwerbstätigen Versicherten im Land im Schnitt 12,6 Fehltage. Das sei im bundesweiten Vergleich die niedrigste Zahl. »Im Vergleich zum Vorjahr sind die Fehlzeiten im Land geringfügig um 0,8 Prozent gesunken.« Die AOK Baden-Württemberg verzeichnete im vergangenen Jahr pro Mitglied im Schnitt 18,7 Fehltage. Das waren 0,1 Tage mehr als 2018.