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Antisemitismusbeauftragter nimmt Ofarim in Schutz

Der baden-württembergische Antisemitismusbeauftragte Michael Blume nimmt den jüdischen Musiker Gil Ofarim nach seinem Geständnis im Leipziger Verleumdungsverfahren in Schutz. »Es gibt weder eine jüdische Weltverschwörung noch eine Fehlerlosigkeit«, sagte er am Dienstag in Stuttgart. Ofarim habe seinen Fehler eingestanden, er habe den Hotelmanager um Entschuldigung gebeten und damit Verantwortung übernommen. »Wir haben den Antisemitismus dann überwunden, wenn wir verstanden haben, dass Jüdinnen und Juden keine schlechteren oder besseren Menschen sind - sondern Menschen wie wir alle«, sagte Blume weiter.

Antisemitismusbeauftragter Blume
Michael Blume nimmt in Friedrichshafen an einer Diskussion teil. Foto: Stefan Puchner/DPA
Michael Blume nimmt in Friedrichshafen an einer Diskussion teil.
Foto: Stefan Puchner/DPA

Auch lobte der Antisemitismusbeauftragte lobte das Verhalten des Hotelmitarbeiters, der die Entschuldigung Ofarims im Prozess akzeptiert hatte. »Mein Dank gilt auch dem Manager, der Größe gezeigt hat«, sagte Blume. »Nun können alle sehen: Unser Rechtsstaat funktioniert.«

Das Verfahren gegen Ofarim wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung war zuvor am Dienstag eingestellt worden. Der 41-Jährige muss einen Geldbetrag in Höhe von 10.000 Euro zahlen. Der Musiker hatte im Prozess eingeräumt, nicht die Wahrheit gesagt zu haben.

Ofarim hatte im Oktober 2021 in einem Video Antisemitismus-Vorwürfe gegen ein Leipziger Hotel erhoben. Er hatte in dem Video geschildert, dass ein Hotel-Mitarbeiter ihn aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzunehmen, damit er einchecken könne. Der Musiker erstattete später Anzeige, aber auch der Mitarbeiter wehrte sich und zeigte seinerseits den Musiker wegen Verleumdung an. Das Video verbreitete sich stark in den sozialen Netzwerken.

© dpa-infocom, dpa:231128-99-104278/3