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Anselm Kiefer erhält Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern

Der deutsche Maler und Bildhauer Anselm Kiefer (77) ist in Paris mit dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern ausgezeichnet worden. Mit dem Orden werde ein Ausnahmekünstler geehrt, dessen Werk im schuldbeladenen Nachkriegsdeutschland nie die Auseinandersetzung mit der Geschichte scheute, würdigte am Montag die Kulturstaatsministerin Claudia Roth den Künstler im Palais Beauharnais, der Residenz des deutschen Botschafters.

Maler und Bildhauer Anselm Kiefer
Der Maler und Bildhauer Anselm Kiefer ist in Paris mit dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern ausgezeichnet worden. Foto: Marijan Murat
Der Maler und Bildhauer Anselm Kiefer ist in Paris mit dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern ausgezeichnet worden.
Foto: Marijan Murat

Kiefer war der erste Künstler, der in seinen Werken das Tabu der Darstellung von Nazisymbolik brach, was ihm in Deutschland viel Kritik einbrachte. Darauf spielte Roth auch in ihrer Rede an. Während in Deutschland die Kontroverse um sein Schaffen oft persönlich geworden sei, habe er in seiner Wahlheimat Frankreich höchste Anerkennung als kultureller Vermittler und Brückenbauer Deutschlands erfahren, erklärte Roth.

In seiner Dankesrede meinte Kiefer, dass er beiden Länder angehöre, denn es gebe keine Grenzen. Der Künstler wurde am 8. März 1945 in Donaueschingen (Baden-Württemberg) geboren. Seit 1992 lebt er in Frankreich. Im Jahr 2005 wurde er bereits mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Drei Jahre später erhielt Kiefer als erster bildender Künstler den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.

© dpa-infocom, dpa:230227-99-762789/2