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Anklage gegen selbst ernannten Psychocoach erwartet

Wie hat ein selbst ernannter Psychocoach mutmaßlich mehrere Frauen gefangen nehmen und ihnen Gewalt antun können? Der Mann und sein Bruder müssen sich womöglich bald vor Gericht zu dieser Frage äußern.

Justitia
Eine Figur der blinden Justitia. Foto: Sonja Wurtscheid
Eine Figur der blinden Justitia.
Foto: Sonja Wurtscheid

Ein selbst ernannter Psychocoach soll Frauen in seinem Haus in Walldürn (Neckar-Odenwald-Kreis) festgehalten und sexuell genötigt haben: Die Staatsanwaltschaft Mosbach will in absehbarer Zeit Anklage gegen den Mann erheben. Die Polizei hatte in der Nacht zum 19. Oktober vergangenen Jahres vier Frauen aus dem Haus des Mannes befreit. Der Kreis der betroffenen Frauen im Alter zwischen 22 und 26 Jahren habe sich seitdem nicht ausgeweitet, teilte die Behörde auf Anfrage mit.

Der 37-jährige Tatverdächtige, der im Netz mit Lebenserfahrungen und -weisheiten prahlte, ist aktuell in einer psychiatrischen Klinik. Zu den Vorwürfen gegen ihn äußerte er sich bisher nicht - ihm wird Geiselnahme, besonders schwere Vergewaltigung und gefährliche Körperverletzung in mehreren Fällen vorgeworfen. Sein zur Tatzeit 23 Jahre alter Bruder sitzt als mutmaßlicher Helfer in Untersuchungshaft.

Der Hauptbeschuldigte soll unter anderem eine Frau über mehrere Tage bei sich festgehalten und vergewaltigt haben. Die damals 26-Jährige habe schließlich eine Bekannte angerufen, die die Polizei alarmierte. Nach früheren Medienberichten soll der Mann im Internet Kontakt zu Menschen aufgenommen und ihre Verletzlichkeit sexuell und finanziell ausgenutzt haben. Auch soll er eine sektenähnliche Gruppe um sich gebildet haben.

Mitteilung vom 3.11.

© dpa-infocom, dpa:230618-99-96101/2