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Anklage gegen Autofahrer nach Unfalltod von Fußgänger

Tübingen (dpa/lsw) - Ein Fußgänger wird auf einer Landstraße angefahren, der Autofahrer tritt aufs Gaspedal und fährt weiter. Als er eineinhalb Stunden später zurückkommt, ist der Fußgänger tot. Nun ist der 24-jährige Fahrer wegen fahrlässiger Tötung und versuchten Mordes angeklagt worden, wie das Landgericht Tübingen am Freitag mitteilte. Gegen seinen drei Jahre jüngeren Beifahrer sei zudem Anklage wegen unterlassener Hilfeleistung erhoben worden.

Eine Statue der Justitia hält eine Waage in ihrer Hand
Eine Statue der Justitia hält eine Waage in ihrer Hand. Foto: Arne Dedert/dpa/Archivbild
Eine Statue der Justitia hält eine Waage in ihrer Hand. Foto: Arne Dedert/dpa/Archivbild

Mit ihrem Wagen sollen die beiden den 18-jährigen Fußgänger Ende April auf der Landstraße zwischen dem Tübinger Stadtteil Hirschau und dem Rottenburger Stadtteil Wurmlingen so schwer angefahren haben, dass dieser neben die Fahrbahn geschleudert wurde und dort liegen blieb. Rund 90 Minuten später kehrten sie mit dem Auto zurück und setzten einen Notruf ab - zu spät.

Die Männer hätten erkannt und damit gerechnet, dass bei der Kollision ein Mensch erfasst und schwerst verletzt worden sei, wirft ihnen die Staatsanwaltschaft vor. Der Fahrer habe einen Mord durch Unterlassen begangen. Es könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass der 18-Jährige auch ums Leben gekommen wäre, hätte man ihn sofort behandelt.