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Amtstierärzte fordern deutlich mehr Personal

Die beim Land Baden-Württemberg beschäftigten Tierärzte fordern eine deutliche Personalaufstockung.

Foto: Jan Woitas/dpa
Foto: Jan Woitas/dpa

STUTTGART. Derzeit gebe es 256 Stellen für Amtstierärzte bei den 44 Veterinärämtern. Nötig sei aber eine Aufstockung um 199 neue Stellen, schrieb der Landesverband der im öffentlichen Dienst beschäftigten Tierärzte an Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Verbandschef Thomas Pfisterer erklärte, wohl in keinem anderen Bereich der Landesverwaltung gebe es einen so erheblichen Stellenbedarf wie bei den Veterinärämtern. Neben weiteren Amtstierärzten seien auch 170 neue Stellen im mittleren und 70 Stellen im gehobenen Dienst nötig.

Pfisterer erklärte, die Aufgaben könnten mit dem derzeitigen Personal nicht mehr erledigt werden. So würden Nutztierhaltungen im Durchschnitt nur alle 16 Jahre überprüft. »Die Folge ist, dass zum Beispiel tierschutzrechtliche Mängel nicht oder erst spät aufgedeckt werden können.« Amtstierärzte müssten sich zunehmend persönlich verantworten, etwa in Strafverfahren, weil ihnen Pflichtverletzungen vorgeworfen würden. Im laufenden Doppelhaushalt 2018/2019 seien nur zehn neue Stellen für Amtstierärzte geplant. »Es bedarf dringender Nachbesserung«, mahnte Pfisterer. Dabei könnten die neuen Stellen auch in mehreren Tranchen geschaffen werden, sagte er am Mittwoch.

Zuletzt hatte ein möglicher Tierschutz-Skandal in einem Schlachthof in Tauberbischofsheim für Furore gesorgt. Ein Verein hatte in dem Unternehmen mit versteckter Kamera gefilmt - die Videos sollen belegen, dass etwa Tiere vor der Schlachtung nicht ausreichend betäubt sowie nicht zugelassene Geräte eingesetzt wurden. Die Staatsanwaltschaft in Mosbach nahm daraufhin Ermittlungen auf, die sich auch gegen Mitarbeiter des zuständigen Veterinäramtes richten. (dpa)