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Altbacher Friedhof: Haftbefehl gegen Verdächtigen

Nach dem Wurf eines explosiven Gegenstands auf eine Trauergemeinde in Altbach (Kreis Esslingen) mit mehreren Verletzten sitzt der mutmaßliche Täter in Untersuchungshaft. Gegen den 23-jährigen Mann sei Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts des versuchten Totschlags, des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion und der gefährlichen Körperverletzung erlassen worden, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamts (LKA) am Montag in Stuttgart. Bislang habe sich der Iraner nicht zur Sache geäußert, er sei aber mittlerweile vernehmungsfähig. Unklar bleibt das Motiv für die Tat.

Blaulicht
Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Polizeiwagens. Foto: David Inderlied
Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Polizeiwagens.
Foto: David Inderlied

Bei der Explosion auf dem Friedhof von Altbach waren am Freitag zehn Menschen verletzt worden, einer davon schwer. Lebensgefahr bestand für keines der Opfer, wie es weiter hieß. Auch der 23-Jährige wurde laut LKA schwer verletzt. Trauergäste hatten den jungen Mann nach dem Angriff verfolgt und schwer verprügelt.

Bis zu 500 Menschen hatten sich nach Angaben der Ermittler am Freitagmittag zur Beerdigung eines 20 Jahre alten Mannes versammelt. Der Verdächtige soll sich der Trauergemeinde genähert und einen zunächst unbekannten Gegenstand in die Menge geworfen haben.

Die Ermittler gehen laut LKA weiter von einem Einzeltäter aus. Dennoch würden auch weiterhin Zusammenhänge mit einer Serie von Schüssen in Baden-Württemberg nicht ausgeschlossen. Man werde mögliche Verbindungen prüfen, sagte der Sprecher.

Der 20-jährige Mann, der beerdigt wurde, war vor einer Woche bei einem Bahnunfall ums Leben gekommen. Die Polizei schließt dabei Fremdverschulden aus.

© dpa-infocom, dpa:230612-99-28421/2