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AKW Fessenheim entsorgt weiter tonnenweise Borsäure

Das elsässische Atomkraftwerk Fessenheim entsorgt auch nach seiner Stilllegung jährlich tonnenweise Borsäure in den Rheinseitenkanal. »Wir werden in den kommenden Jahren mit derselben Logik fortfahren«, kündigte die verantwortliche Managerin des französischen Energiekonzerns EDF, Elvire Charre, am Donnerstag bei einer Sitzung einer öffentlichen Überwachungskommission in Colmar an. Grenzwerte würden dabei eingehalten.

Atomkraftwerk Fessenheim
Blick auf das Atomkraftwerk Fessenheim in Ostfrankreich. Foto: Jean-Francois Badias
Blick auf das Atomkraftwerk Fessenheim in Ostfrankreich.
Foto: Jean-Francois Badias

Das Kraftwerk Fessenheim war im Sommer 2020 nach 42 Betriebsjahren stillgelegt worden. Vor allem aus Deutschland hatte es viel Kritik an der Altanlage gegeben. Im zurückliegenden Sommer waren sämtliche Brennelemente aus dem Meiler südlich von Freiburg abtransportiert worden.

Borsäure wird in Atomkraftwerken eingesetzt und ist in deren Abwasser eine häufige chemische Verbindung. Im vergangenen Jahr wurden in Fessenheim sechs Tonnen Borsäure in den Rheinseitenkanal entsorgt, das war rund ein Drittel mehr als im Stilllegungsjahr 2020.

Die weitaus größere Menge - rund 16 Tonnen - wurde 2021 als Konzentrat entsorgt; gelangte also nicht ins Wasser. Von den rund 100 Tonnen Borsäure zur Zeit der Abschaltung vor zwei Jahren müsse rund die Hälfte noch entsorgt werden, hieß es bei dem Treffen.

Der jährliche Grenzwert für Einleitungen in den Rheinseitenkanal beträgt nach Angaben von EDF zehn Tonnen. Die lokale Informations- und Überwachungskommission für das AKW Fessenheim ist bei der Europäischen Gebietskörperschaft Elsass (CEA) angesiedelt.

Seite Überwachungskommission CLIS (Frz.)

© dpa-infocom, dpa:221013-99-118194/2