Die Konsumflaute belastet das Geschäft des Motorsägen- und Gartengerätehersteller Stihl. Nach drei wachstumsstarken Jahren sei man 2023 unter anderem wegen der hohen Inflation mit einem Absatzrückgang konfrontiert gewesen, sagte Vorstandsvorsitzender Michael Traub am Dienstag in Stuttgart. Der Boom der Corona-Jahre sei vorbei, man befinde sich in einer Phase der Konsolidierung. Das sei aber kein Stihl-Phänomen, sondern treffe die gesamte Branche.
Das Absatzminus gehe vor allem auf Verkaufsrückgänge bei Verbrennergeräten zurück. Das Geschäft mit Geräten mit Akku sei gewachsen, sagte Traub. Deren Anteil am Gesamtabsatz sei 2023 auf 24 Prozent gestiegen. Bis 2035 sollen es 80 Prozent sein.
Der Umsatz im vergangenen Jahr sank demnach um 4,1 Prozent auf 5,27 Milliarden Euro. Das Ergebnis hätte besser sein können, aber man sei auf Kurs, sagte Traub. Konkretere Angaben zum Gewinn macht das Familienunternehmen mit Sitz in Waiblingen bei Stuttgart traditionell nicht. Die Mitarbeiterzahl ging ebenfalls zurück: Weltweit waren Ende 2023 gut 19 800 Menschen bei Stihl beschäftigt - und damit rund 3,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Beschäftigten in Deutschland stieg hingegen leicht.
Traubs Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr fiel entsprechend verhalten aus: Man hoffe unter den aktuellen Rahmenbedingungen auf ein leichtes Wachstum in der zweiten Jahreshälfte, sagte der Stihl-Chef. Mittel- bis langfristig erwarte man allerdings auch wieder stärkere Wachstumsraten.
Stihl - nach eigenen Angaben Weltmarktführer bei Motorsägen - hatte während der Corona-Pandemie stark davon profitiert, dass sich zahlreiche Menschen auf Eigenheim und Garten konzentrierten - und dafür viel Geld ausgaben. Zeitweise gab es auch Sonderschichten. Das zeigte sich in den Geschäftszahlen: Im Vorkrisenjahr 2019 lag der Erlös des Unternehmens bei rund 3,9 Milliarden Euro, 2022 waren es knapp 5,5 Milliarden Euro.
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