Ludwigshafen/Mannheim (dpa) - Wegen der Corona-Pandemie wird es Ende Februar 2022 keinen gemeinsamen Fastnachtsumzug der rheinischen Schwesterstädte Ludwigshafen und Mannheim geben. »Zu dem Umzug kommen 200.000 bis 250.000 Besucher - die kann ich nicht auf Abstand halten oder auf die 3G-Regeln überprüfen«, sagte Christoph Heller, Präsident des Großen Rates der Ludwigshafener Karneval-Vereine, am Donnerstag in Ludwigshafen. »Die Chance, die Übersicht zu bewahren, ist nicht vorhanden.« Man sei mit Mannheim darüber schon lange im Gespräch. »Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem du hü oder hott sagen musst.«
Eine solche Entscheidung falle niemandem leicht, sagte Heller. »Und uns Narren dreimal nicht. Für uns ist ein Fastnachtszug wie für andere Hochzeit, Geburt und Kommunion an einem Tag. Wenn du das absagen musst, blutet dir das Herz.« Allerdings sage man nicht die gesamte Fastnacht ab. »Wir laden zum Beispiel für samstags auf die Radrennbahn ein. Dann soll so etwas wie Straßenfastnacht stattfinden, aber mit strenger Kontrolle. Wir rechnen mit etwa 500 Menschen.«
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus war in Deutschland zuvor auf einen Rekordwert gestiegen. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages insgesamt 33.949 Neuinfektionen - so viele wie noch nie. Dazu sagte Heller am Donnerstag: »Daran sehen Sie, dass die Entscheidung (zur Absage) die richtige war.« Den Kolleginnen und Kollegen in Mainz wolle er für den dortigen Umzug nichts raten. »Den Teufel werde ich tun. Weil ich weiß, wie schwer die Entscheidung fällt. Aber wenn ich in Mainz wäre, hätte ich nicht anders entschieden.«
Seit mehr als 60 Jahren feiern Ludwigshafen und Mannheim sonntags einen gemeinsamen Umzug. 2023 wäre Mannheim wieder an der Reihe.
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