STUTTGART. Beinahe jedes vierte Urteil in Strafprozessen an den baden-württembergischen Gerichten war 2019 wegen eines Straßenverkehrsdeliktes ergangen. Das teilte das Statistische Landesamt am Dienstag mit. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das, etwa 26 800 Frauen und Männer wurden im Südwesten beispielsweise wegen Trunkenheitsfahrten, Fahren ohne Führerschein oder auch wegen fahrlässiger Körperverletzung im Straßenverkehr schuldig gesprochen. Insgesamt wurden fast 110 000 Menschen an Amts- und Landgerichten verurteilt.
Nach Angaben der Statistiker sind Delikte im Straßenverkehr mit einem Anteil von mehr als 24 Prozent die mit Abstand häufigste Straftatengruppe bei den Verurteilungen. Dabei belegen Urteile wegen Trunkenheit im Verkehr ohne verletzte Personen mit 10 225 Fällen einen Spitzenplatz.
In über 5700 Fällen wurden Verkehrssünder im vergangenen Jahr verurteilt, weil sie ohne gültigen Führerschein mit einem Kraftfahrzeug gefahren waren. Auch das unerlaubte Entfernen vom Unfallort mit insgesamt 5105 Urteilen und die fahrlässige Körperverletzung im Straßenverkehr gehören mit 2946 Richtersprüchen zu den Fällen, die vom Statistischen Landesamt genannt werden.
»Verurteilungen wegen Straßenverkehrsdelikten sind mit einem Anteil von 83,5 Prozent mit deutlichem Abstand von Männern dominiert«, heißt es weiterhin von den Statistikern. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 22 405 Männer und 4432 Frauen wegen Delikten im Straßenverkehr verurteilt worden. (dpa)