An seinem freien Tag ist André Breitenreiter mit seiner Frau auf dem Golfplatz gewesen. »Es lief besser für sie als für mich«, bekannte der Cheftrainer der TSG 1899 Hoffenheim. Im Bundesligaspiel bei Borussia Dortmund am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) möchte er mit seiner Mannschaft erfolgreicher sein. »Die Favoritenrolle liegt beim BVB, die Mannschaft hat eine hohe Qualität«, sagte Breitenreiter am Donnerstag. »Dennoch fahren wir nach Dortmund, um etwas Zählbares mitzunehmen.« Immerhin liegt die TSG nach vier Spieltagen als Vierter der Tabelle einen Platz vor den Westfalen.
»Es liegt an uns, wie wir auftreten. Wir haben selbst genügend Qualität in unseren Reihen und haben in Dortmund schon öfter starke Leistungen gezeigt«, betonte Breitenreiter. »Wenn wir alles auf den Platz bringen und etwas Spielglück haben, kann uns einiges gelingen.« Allerdings sind die Hausherren freitags eine Macht im eigenen Stadion: Seit Januar 2004 blieben sie an diesem Wochentag in 32 Spielen ungeschlagen.
Diese Serie wollen die stark in die Saison gestarteten Kraichgauer beenden und mit einem weiteren Erfolg einen Rekordstart perfekt machen. Vier Siege an den ersten fünf Spieltagen gelangen der TSG bisher noch nie. »Ich bin weit davon entfernt, die Tabelle zu bewerten, aber wir sind erfreulich gut gestartet«, sagte Breitenreiter.
Er hätte auch nichts dagegen, wenn dies nach 34 Spieltagen so wäre: »Wenn wir am Ende der Saison vor dem BVB stehe könnten, würde ich das gern unterschreiben. Das ist aber noch ein weiter Weg und erstmal nebensächlich«, sagte der 48-Jährige.
Dass es durch den Wechsel von Torjäger Erling Haarland zu Manchester City leichter geworden ist, gegen die Dortmunder erfolgreich zu sein, glaubt Breitenreiter indes nicht. »Ich glaube, die Prinzipien des BVB sind trotz des Abgangs von Haaland gleich geblieben«, urteilte er. »Anthony Modeste ist auch ein Zielspieler, auch er kann Tore schießen.«
Nicht im Kader für das Spiel im Ruhrgebiet steht der österreichische Nationalspieler Stefan Posch, der zum Medizincheck zum FC Bologna gereist ist. Dorthin soll der Linksverteidiger verliehen werden. »Er ist nicht beim Training und dürfte seinen Wechsel bekanntgeben«, sagte Breitenreiter. Posch hat noch einen Vertrag bis 2024 bei den Hoffenheimern. Fix ist bereits der Wechsel auf Leihbasis von Defensivspieler Melayro Bogarde zum niederländischen Zweitligisten PEC Zwolle.
Weitere Verpflichtungen am letzten Tag der Transferperiode schloss Breitenreiter hingegen so gut wie aus. »Grundsätzlich glaube ich nicht, dass sich bei Zugängen noch etwas tut. Ich bin mit dem Kader zufrieden. Wir stehen nicht unter Zugzwang«, sagte der TSG-Trainer.
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