Logo
Aktuell Land

16-Jährige begeht Suizid in Lenningen: Ein ganzer Ort steht unter Schock

Tagelang banges Warten und Hoffen, nun die schreckliche Nachricht: Die 16-Jährige, die in Remshalden vermisst wurde, ist wohl tot. Unklar blieb zunächst, ob sie Opfer eines Verbrechens wurde. Doch dem ist nicht so.

Suche nach vermisstem Mädchen
Polizeibeamte nehmen an einem Sucheinsatz an einer Bahnstrecke teil. Foto: Marijan Murat
Polizeibeamte nehmen an einem Sucheinsatz an einer Bahnstrecke teil.
Foto: Marijan Murat

REMSHALDEN/LENNINGEN. Einen Tag nach dem Fund der Leiche einer 16-Jährigen in einem Waldstück bei Lenningen im Kreis Esslingen hat die Polizei bekannt gegeben, dass sie von Sebsttötung ausgeht. Das habe die Obduktion ergeben.

Das ändert für die Menschen im 8.200-Einwohner-Ort Lenningen wenig. Sie zeigen sich gegenüber dem GEA betroffen und auch schockiert: »Was hat das Mädchen wohl durchgemacht?«, fragt sich Marion Ehing die am Marktplatz in einem kleinen Supermarkt arbeitet.

Ihr Kollege Stefan Shiwka ergänzt: »Die Leute hier scheinen gerade kein anderes Thema zu haben.« In einem schwer zugänglichen Gebiet in einem der vielen Seitentäler von Lenningen.

Die Menschen in Lenningen haben die Polizeisuche nach der seit dem 24. Januar vermissten Jugendlichen hautnah miterlebt. »Entlang der Bahnlinie waren jede Menge Polizisten und die Leute von der Spurensicherung in weißen Overalls«, berichtet Josefine Teufel.

Roland Bächle erzählt von den Beamten, die Flugblätter mit Fotos der 16-jährigen Julia verteilt hätten: »Eines lag auch bei mir im Briefkasten.« Er und seine Angehörigen hätten den Vermisstenfall schon tagelang mitverfolgt. Als dann herauskam, dass es sich bei der Leiche um die gesuchte Jugendliche handelt, sei der Schock groß gewesen: »Unser Mitgefühl gilt jetzt den Eltern des Mädchens.«

Hilfe in schwierigen Lebenssituationen

In der Regel berichtet der GEA nicht über Selbsttötungen, um keinen Anreiz für Nachahmung zu geben, es sei denn, Suizide erfahren durch ihre Umstände besondere Aufmerksamkeit. Haben Sie suizidale Gedanken oder haben Sie diese bei einem Angehörigen/Bekannten festgestellt? Dann finden Sie Hilfe bei der Krisenberatung des Arbeitskreis Leben e.V. Reutlingen/Tübingen unter der Telefonnummer 0712119298. Für dringende Notfälle gibt es die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Hotline 08001110111 sind anonym und rund um die Uhr Berater zu erreichen, die Auswege aus schwierigen Lebenssituationen aufzeigen können. (GEA)

Die Polizei hatte am Freitag bekannt gegeben, dass sie von Suizid ausgehe. Sie hatte tagelang nach der Schülerin gesucht, die am 24. Januar ihr Elternhaus in Remshalden im Rems-Murr-Kreis verlassen hatte und dann nicht mehr zurückgekehrt war. (GEA)