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Özdemir: Kretschmann-Entscheidung kein Anlass für Debatten

BERLIN. Der frühere Grünen-Chef Cem Özdemir wendet sich gegen Spekulationen um die Zukunft des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann. »Er tritt für die volle Amtszeit an«, sagte Özdemir der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. »Dass er sich in dieser schwierigen Situation um seine Familie kümmert, sollte kein Anlass für politische Debatten sein. So viel Menschlichkeit sollten wir uns bewahren.«

Am Freitag hatte Kretschmann (Grüne) mitgeteilt, dass er sich wegen einer Brustkrebserkrankung seiner Frau teilweise aus dem laufenden Landtagswahlwahlkampf zurückzieht. Der 72 Jahre alte Grünen-Politiker bleibe aber Spitzenkandidat seiner Partei für die Wahl am 14. März, sagte Regierungssprecher Rudi Hoogvliet am Freitag. Auch seine Regierungsgeschäfte werde er weiterführen.

Kretschmanns Alter sei nachrangig, sagte Özdemir. »Ich war schon oft mit ihm wandern. Der neue US-Präsident Joe Biden ist jetzt schon älter als Winfried es am Ende einer weiteren Amtszeit wäre.«

Zu seinen eigenen politischen Plänen sagte der Stuttgarter Bundestagsabgeordnete, er wolle bei den nächsten Bundestagswahlen im September ein Direktmandat holen. »Bei den letzten Bundestagswahlen wurde ich immer knapp von meinem CDU-Konkurrenten geschlagen. Das hat mich sehr geärgert.« Die baden-württembergischen Grünen sollten nach der Wahl stark in Berlin vertreten sein. (dpa)