STUTTGART. Ein Stück der Fassade des historischen Stuttgarter Hauptbahnhofs ist gebrochen und hat ein Loch von rund drei Metern Durchmesser in der Außenfassade hinterlassen. Bei dem Zwischenfall in der Nacht zum Dienstag wurde laut Bundespolizei niemand verletzt. Feuerwehr, Landes- und Bundespolizei begutachteten den Schaden und sperrten das Gebäude ab. Die Höhe des Schadens durch den Abbruch der Steine blieb zunächst unklar. Experten der Deutschen Bahn sowie Statiker waren vor Ort, um weitere Maßnahmen abschätzen zu können. Der Bahnverkehr war nicht beeinträchtigt. Passagiere wurden über das Gelände der Landesbank Baden-Württemberg und den Schlossgarten zu den Zügen umgeleitet.
Das als Bonatzbau bekannte und fast 100 Jahre alte Empfangsgebäude ist ein Wahrzeichen Stuttgarts und wird seit 2019 von der Deutschen Bahn saniert. Wann genau die letzten Arbeiten an der vom Bruch betroffenen Stelle stattgefunden haben, konnte ein Sprecher der Bahn nicht sagen. Das denkmalgeschützte Bauwerk erhält ein neues Tragwerk und moderne Gebäudetechnik. Das Äußere bleibt jedoch erhalten.
Die Planungen für die Modernisierung wurden von der Bahn, der Stadt, den Denkmalschutzbehörden und dem Architekturbüro Ingenhoven entwickelt. Der Entwurf sieht vor, die bestehenden, prägenden Gebäudeteile des Bonatzbaus – Turm, Kopfbahnsteighalle, Mittelaufgang sowie Kleine und Große Schalterhalle – zu erhalten und durch das neue Tragwerk zu entlasten und zu sichern.
Im Zuge des milliardenschweren Bahnprojekts Stuttgart 21 wird nicht nur der Hauptbahnhof der Landeshauptstadt umgebaut. Vielmehr geht es um die komplette Neuordnung des Bahnknotens - mit dem Bau neuer Bahnhöfe, Schienenwege, Tunnel und Brücken. (dpa)