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Polizei warnt erneut vor betrügerischen Anrufen

In letzter Zeit häufen sich im Bereich des Polizeipräsidiums Reutlingen wieder die Anrufe, in denen sich Telefonbetrüger als Polizeibeamte, andere Amtspersonen oder Angehörige ausgeben und versuchen, vorwiegend Senioren zur Übergabe von Bargeld und Schmuck zu bewegen. Am Freitag haben die Kriminellen so Bargeld, Schmuck und Münzsammlungen im Wert von mehreren tausend Euro erbeutet.

Abgelegter Telefonhörer
Ein Telefonhörer liegt auf einem Tisch. Foto: Vennenbernd/dpa
Ein Telefonhörer liegt auf einem Tisch.
Foto: Vennenbernd/dpa

REUTLINGEN/ESSLINGEN/NÜRTINGEN. Um die Mittagszeit meldeten sich die Betrüger telefonisch bei einer 72-jährigen Frau aus Esslingen sowie einer 82-Jährigen aus Nürtingen und gaben sich als Polizeibeamte aus. Diese behaupteten, dass es erneut zu Einbrüchen gekommen sei und bei festgenommenen Tätern auch die Adressen der Seniorinnen gefunden worden wären.

Die Anrufer wollen durch diese Vorgehensweise den Eindruck erwecken, dass auch die Angerufenen womöglich bald von den Einbrechern heimgesucht werden und Geld und Wertsachen weder zu Hause noch auf der Bank sicher seien. Zu der Masche gehört es, dass die Kriminellen ankündigen, Polizisten in Zivil kämen vorbei und würden die Wertsachen zur sicheren Aufbewahrung abholen oder von einem Taxifahrer abholen lassen. Durch geschickte Gesprächsführung versuchen die Betrüger zudem, den Angerufenen persönliche Daten über ihre Lebens- und Vermögensverhältnisse zu entlocken.

Die beiden Frauen schenkten den Betrügern daraufhin Vertrauen. Die Esslingerin übergab Bargeld, eine Münzsammlung sowie Schmuck an einen Komplizen des Anrufers. Auch die Nürtinger Seniorin händigte den Kriminellen mehrere Goldmünzen aus.

Die Kriminalpolizei hat in beiden Fällen die Ermittlungen aufgenommen.

Die Polizei warnt erneut vor diesen Betrügern und rät:

- Niemals rufen Polizeibeamte, Staatsanwälte oder andere Amtspersonen bei Ihnen an und fragen Sie nach ihren persönlichen Verhältnissen oder bestehendem Vermögen aus. Geben Sie niemandem derartige Auskünfte.

- Fragen Sie genau nach, wenn sich ein unbekannter, angeblicher Angehöriger oder Bekannter meldet und von sich aus seinen Namen nicht nennt. Bieten Sie dem Anrufer auf keinen Fall einen Namen an, den er dann nutzen kann, um weiter Ihr Vertrauen zu erschleichen. 

- Lassen Sie sich nicht davon täuschen, wenn auf ihrem Display eine Rufnummer erscheint, die scheinbar mit der Telefonnummer einer Polizeidienststelle übereinstimmt oder wie eine Notrufnummer aussieht 

- diese Anzeige kommt durch technische Manipulationen der Betrüger zustande, die tatsächlich von einem ganz anderen Anschluss anrufen.

- Notieren Sie sich auf jeden Fall die Telefonnummer des Anrufers und überprüfen Sie seine Angaben mit Hilfe Ihrer Angehörigen. Wenn jemand wirklich Hilfe braucht, wird er Verständnis dafür haben, wenn Sie sein Anliegen überprüfen und jemanden zu Rate ziehen.

- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.

- Übergeben oder überweisen Sie nie Geld einem Fremden, egal für wen er sich ausgibt oder in wessen Auftrag er angeblich handelt.

- Wenn sich der Verdacht ergibt, dass es sich um einen betrügerischen Anruf handelt, melden Sie diesen unverzüglich der Polizei.

- Die Polizei warnt immer wieder vor dieser dreisten Masche und bietet unter www.polizei-beratung.de Tipps und Informationen zum Schutz vor diesen Betrügern zum Download an.

- Weitere Informationen sowie einen anschaulichen Videoclip stellen wir Ihnen auch auf unserer Homepage  https://ppreutlingen.polizei-bw.de zur Verfügung.

Besonders appelliert die Polizei auch an die Aufmerksamkeit von Bankbediensteten: Sprechen Sie Senioren ruhig an, wenn diese plötzlich entgegen ihren sonstigen Angewohnheiten beträchtliche Geldsummen abheben oder von einer Notlage eines Angehörigen berichten. Auf diese Art und Weise konnte in einzelnen, zurückliegenden Fällen ein Schadenseintritt verhindert werden. (pol)