HECHINGEN. Schock am späten Samstagabend im Hechinger Stadtteil Sickingen: Die Wand eines Wohnhaus ist eingestürzt. Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Rotes Kreuz und Polizei waren bis in die Nacht hinein im Großeinsatz. Ersten Informationen zufolge wurde bei dem Unglück niemand verletzt – wie die Polizei unserer Zeitung bestätigte, sind die drei Bewohner des Hauses derzeit im Urlaub. Ein Nachbarhaus, das von Trümmern getroffen wurde, ist laut Polizei ebenfalls nicht mehr bewohnbar.
Die rund 70 Einsatzkräfte, die um kurz nach 22 Uhr am Unglücksort eintrafen, standen vor einem großen Trümmerfeld: Die komplette Seitenwand des Hauses war zusammengestürzt. Wie die Polizei in der Nacht mitteilte, ist auch ein Nachbarhaus nicht mehr bewohnbar, weil es von Trümmerteilen getroffen wurde. »Die Nachbarn waren zwar zu Hause, konnten ihr Haus aber unverletzt verlassen«, schreibt die Polizei in einer ersten Pressemitteilung. Nachbarn waren es im Übrigen auch, die die Einsatzkräfte alarmiert hatten – nachdem es einen lauten Knall gegeben habe und Wasser aus dem Wohngebäude austrat, so die Polizei.
THW aus Ofterdingen im Einsatz
Teile des zerstörten Hauses wurden noch in der Nacht abgetragen, informierte die Feuerwehr vor Ort. Spezielle Fachleute des Technischen Hilfswerks aus Ofterdingen installierten in der Nacht gemeinsam mit ihren Hechinger Kameraden ein sogenanntes Einsatzsicherungssystem. Auch ein Statiker wurde am noch Abend hinzugezogen, um zu prüfen, ob der restliche Teil des Gebäudes ebenfalls einsturzgefährdet ist.
Auch Strom und Wasser wurden abgestellt, sagte Hechingens Bürgermeister Philipp Hahn, der sich vor Ort ein Bild von der Lage machte. »Wir sind dankbar, dass die Feuerwehr samt des stellvertretenden Kreisbrandmeisters Frieder Dieringer, THW und DRK so schnell vor Ort waren«, so Hahn. Er sei froh, dass es keine Personenschäden gab und hoffe, dass es in der Nacht nicht zu weiteren Einstürzen komme, sagte Hahn am späten Abend.
Zur Ursache des Hauseinsturzes lagen in der Nacht noch keine Informationen vor. Die Ermittlungen dauern an, sagt die Polizei, die den Schaden auf mindestens 150.000 Euro beziffert.
Informationen unserer Zeitung zufolge soll es private Grabungsarbeiten eines Nachbarn gegeben haben, die ursächlich für den Einsturz sein könnten. Offiziell bestätigt ist das vonseiten der Polizei nicht. Timo Kirschmann vom Polizeipräsidium Reutlingen sagt auf Nachfrage unserer Zeitung, dass dies weder bestätigt noch dementiert werden könne. Erst im Laufe der Woche werde in Absprache mit dem zuständigen Sachverständigen Details der laufenden Ermittlungen benannt werden können. Bürgermeister Philipp Hahn hält im Gespräch mit dem Zollern-Alb-Kurier fest, dass ebenfalls stattfindende Grabungsarbeiten der Stadt nicht im Zusammenhang mit dem Einsatz stehen. »Der Einsturz war jedenfalls nicht wegen der derzeit stattfindenden städtischen Baumaßnahmen im dortigen Straßenbereich«, sagt Hahn am Sonntag gegenüber unserer Zeitung.(ZAK)