TÜBINGEN. Der 44-jährige Fahrer eines unbeladenen Sattelzugs war auf der rechten Spur in Fahrtrichtung Tübingen unterwegs. Am Ende der Ausbaustrecke bei Bläsibad hatte sich ein Rückstau gebildet, den der Fahrer zu spät bemerkte. Nahezu ungebremst fuhr er ins Heck eines Ford Fiesta. Dessen ebenfalls 44-jähriger Fahrer hatte noch erfolglos versucht, auf die linke Spur auszuweichen. Sein Wagen wurde nach dem Aufprall über die linke Spur nach vorne weggeschleudert und prallte zunächst in die Mittelleitplanke, bevor der Wagen anschließend nach rechts abgewiesen wurde und seitlich an einem auf der rechten Spur stehenden Lkw entlangstreifte. Am linken Fahrbahnrand kam der Fiesta dann schließlich zum Stehen. Der Unfallverursacher hatte seinerseits noch versucht, vor der Kollision mit dem Fiesta nach rechts auszuweichen.
Dies führte dazu, dass der Sattelzug nach dem Zusammenprall mit dem Ford nach rechts abgewiesen wurde. Anschließend kollidierte er noch mit seiner linken Seite der Fahrerkabine und dem Auflieger mit dem vor ihm stehenden Lkw, mit dem auch schon der Fiesta auf der linken Seite kollidiert war. Der Sattelzug des Unfallverursachers prallte danach in die Leitplanke, die stand hielt und verhinderte, dass das Gefährt von der Fahrbahn abkam und eine Böschung hinunterstürzte. Der Lkw streifte noch etwa 100 Meter an der Leitplanke entlang, bevor es auf dem Standstreifen zum Stillstand kam.
Der 44-jährige Sattelzugfahrer und der Fiesta-Fahrer wurden vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus eingeliefert. Während der Sattelzugfahrer mit schweren Verletzungen stationär aufgenommen wurde, konnte der Fiesta-Lenker die Klinik nach ambulanter Behandlung wieder verlassen. Weitere Verletzte waren nicht zu beklagen. Der Gesamtschaden an den drei Fahrzeugen und den Leitplanken wird auf über 70.000 Euro geschätzt. Der Ford Fiesta wurde abgeschleppt. Die Zugmaschine des Sattelzugs wurde mit Hilfe eines Masterlifts geborgen. Für den Abtransport des Aufliegers sorgte der Unternehmer.
Der zweite in den Unfall verwickelte Lkw war noch soweit fahrbereit, dass er auf einem nahen Parkplatz abgestellt werden konnte. Von dort aus wurde auch dieses Fahrzeug abgeschleppt. Die B 27 war aufgrund der Unfallaufnahme und Bergungsarbeiten in Richtung Tübingen bis etwa 14.15 Uhr komplett gesperrt, danach einspurig befahrbar. Nach Abschluss der von der Straßenmeisterei durchgeführten Reinigungsarbeiten konnte die Fahrbahn gegen 15 Uhr wieder freigegeben werden. (pol)