REUTLINGEN. Als am vergangenen Freitagmittag, gegen 13 Uhr, das Telefon des Seniors klingelte, stellte sich am anderen Ende der Leitung ein noch unbekannter Täter als Mitarbeiter von Microsoft vor. Er gaukelte seinem Opfer in englischer Sprach vor, dass sein Computer bedroht sei und in den nächsten Tagen angeblich blockiert werde. Um das abzuwenden, folgte der 70-Jährige den Anweisungen des vermeintlichen Microsoft-Angestellten und erlaubte diesem den Fernzugriff auf seinen Rechner. In den nächsten rund zweieinhalb Stunden nahm der Unbekannte zahlreiche Veränderungen am Rechner vor, ehe dem Opfer die Sache doch zu seltsam wurde und er den Zugriff unterband. Am Montag schließlich folgte die böse Überraschung, als der 70-Jährige bemerkte, dass ihm von seinem Bankkonto mehrere hundert Euro abgebucht wurden.
Diese Betrugsmasche ist der Polizei bereits seit längerer Zeit bekannt. Ziel der unbekannten Täter ist es, ihre Opfer zu verunsichern und sich damit einen Zugriff auf den Computer zu verschaffen, um dann in verschiedenen Dateien nach Möglichkeiten zu suchen, die Betrogenen um ihr Geld zu bringen. Die Polizei macht darauf aufmerksam, dass Software-Hersteller ihre Kunden grundsätzlich niemals anrufen. Aus dem Grund wird den potenziellen Opfern geraten, derartige Telefonate sofort zu beenden, auch wenn sich die Täter in manchen Fällen als sehr penetrant entpuppen und immer wieder die Kontaktaufnahme suchen. Spätestens aber dann, wenn der Anrufer verlangt, den Rechner einzuschalten, damit eine Fernwartungssoftware aufgespielt werden kann, sollten alle Alarmglocken klingeln. Auf diesem Wege verschaffen sich die Täter Zugriff auf alle, auch auf sehr sensible, Daten. Selbstverständlich ist auch die Herausgabe von
Konto- und Kreditkartendaten, sowie von Passwörtern oder TAN-Nummern zu unterlassen.