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Aktuell Kommunalpolitik

Warum Frank Zeeb als Bezirksbürgermeister von Sickenhausen aufhört

Eine Amtszeit war genug: Frank Zeeb steht nach der Kommunalwahl im Juni nicht mehr für das Amt des Sickenhäuser Bezirksbürgermeisters zur Verfügung. Warum er sich zu diesem Schritt entschieden hat.

Frank Zeeb im Sommer 2023 an seinem Lieblingsplatz in Sickenhausen: der Friedenslinde am Sportplatz.
Frank Zeeb im Sommer 2023 an seinem Lieblingsplatz in Sickenhausen: der Friedenslinde am Sportplatz. Foto: Frank Pieth
Frank Zeeb im Sommer 2023 an seinem Lieblingsplatz in Sickenhausen: der Friedenslinde am Sportplatz.
Foto: Frank Pieth

REUTLINGEN-SICKENHAUSEN. Eine Amtsperiode war genug: Frank Zeeb will nach der Kommunalwahl im Juni 2024 nicht mehr als Bezirksbürgermeister von Sickenhausen weitermachen. »Es ist einfach eine sehr große Doppelbelastung«, sagt Zeeb, der hauptberuflich einen Geflügelhof in der Gemeinde betreibt. »Ich muss aufpassen, dass mir diese Belastung nicht irgendwann an die Gesundheit geht.« Zeeb hat den Geflügelhof 1998 von seinem Vater übernommen. Schon seit mehr als 200 Jahren betreiben seine Vorfahren Landwirtschaft in Sickenhausen.

Zeeb ist tief verwurzelt in seiner Gemeinde. Doch nun zieht er unter das arbeitsintensive Amt als Schultes einen Schlussstrich. »Seit Corona ist es auch im Lebensmittelbereich nicht einfacher geworden«, sagt er. Und: Er sei ja »nicht ganz weg« aus der Kommunalpolitik. Als Bezirksgemeinderat trete er wieder zur Wahl an. »Fünf Jahre waren eine lange Zeit«, bilanziert er. »Wir haben in dieser Zeit doch einiges bewerkstelligen können.« So ist man beispielsweise in puncto Pflegeheim in Degerschlacht weitergekommen, auch das Gewerbegebiet »Lange Morgen II« nimmt immer mehr Form an.

Arbeit im Bezirksgemeinderat nicht immer einfach

Die Arbeit im Sickenhäuser Bezirksgemeinderat ist nicht immer leicht und bei weitem nicht immer befriedigend. Seit der Eingemeindung 1973 werden alle großen Entscheidungen final im Reutlinger Rathaus getroffen. »Es gibt schon Stimmen im Bezirksgemeinderat, die sagen: Es hat ja eh keinen Wert, was wir machen«, berichtete Zeeb im Gespräch mit dem GEA im Sommer 2023. Er nehme Resignation wahr. Und gleichzeitig die Einstellung: »Wären wir nicht da, dann hätten wir ja gar niemand mehr, der die Stimme erhebt.«

Und so ist er nun, im März 2023, am Ende ganz zufrieden mit der Liste, die seit kurzem für die Kommunalwahl steht. Elf Plätze gibt’s im Bezirksgemeinderat, 17 Kandidaten stellen sich am 9. Juni zur Wahl. »Es ist immer schwer, Leute zu finden. Aber ich hatte schon befürchtet, wir finden weniger.« Es sei auch gelungen, wieder Frauen und jüngere Menschen zu motivieren. (GEA)