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Corona-Bürgertests für alle sollen künftig drei Euro kosten

Drei Euro muss bezahlen, wer ab Juli in einer Teststelle einen Corona-Schnelltest machen lässt. Der Bund will sparen.

Schnelltests
Schnelltests in einem Testzentrum. Foto: Peter Kneffel
Schnelltests in einem Testzentrum.
Foto: Peter Kneffel

BERLIN. Auch über den Sommer soll es weiter ein Angebot mit kostenlosen Corona-Schnelltests für Risikogruppen geben - für alle anderen sollen »Bürgertests« aber künftig drei Euro kosten.

Das teilte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Freitag in Berlin nach einer entsprechenden Einigung in der Regierung auf eine neue Testverordnung mit, die ab dem 30. Juni gelten soll.

Er hätte kostenlose Bürgertests für alle gerne weitergeführt, sagte der SPD-Politiker. Angesichts der Kosten von durchschnittlich einer Milliarde Euro pro Monat sei dies für den Bund in der angespannten Haushaltslage nicht mehr zu leisten. Das neue Konzept sehe nun bis Jahresende noch Ausgaben von 2,7 Milliarden Euro vor - bei voller Übernahme wären bis zu fünf Milliarden Euro zu erwarten gewesen.

Kostenlose Schnelltests sollen künftig weiter für vulnerable Gruppen möglich sein, darunter auch Kinder bis fünf Jahre, Frauen zu Beginn der Schwangerschaft und Besucher von Kliniken und Pflegeheimen. Die Länder hätten die Möglichkeit, die Eigenbeteiligung von drei Euro auch für weitere Gruppen zu übernehmen.

Umfrage: Mehrheit möchte weiterhin kostenlose Corona-Tests

In der Bevölkerung ist eine Mehrheit dafür, die Corona-Bürgertests weiterhin allen kostenfrei anzubieten. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov lehnen es 50 Prozent der Bundesbürger ab, dass ab dem 1. Juli nur noch Patienten mit Krankheitssymptomen sowie ausgewählte Personengruppen, etwa im Gesundheitsbereich, Anspruch auf kostenlose Tests haben. 38 Prozent befürworten dies, die übrigen machten keine Angabe, wie YouGov mitteilte. Das Institut hatte am 23. Juni 2886 Personen in Deutschland ab 18 Jahren befragt. (dpa)