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Trump-Finanzchef: Nach Wahl Unternehmensmethoden geprüft

Jahrelang hintergeht die Trump Organization systematisch den Fiskus. Als Donald Trump Präsident wird, rücken die Praktiken in den Fokus. Nun sagt sein ehemaliger Finanzchef erneut vor Gericht aus.

Allen Weisselberg
Der ehemalige Finanzchef der Trump Organization, Allen Weisselberg, kommt in den Gerichtssaal in New York. Foto: Yuki Iwamura
Der ehemalige Finanzchef der Trump Organization, Allen Weisselberg, kommt in den Gerichtssaal in New York.
Foto: Yuki Iwamura

Die Trump Organization hat nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten nach Worten des langjährigen Finanzchefs Allen Weisselberg alle Unternehmensmethoden auf Illegalitäten hin überprüft.

»Mr. Trump wurde Präsident und jeder schaute unsere Firma anders an, inklusive er selbst«, sagte Weisselberg US-Medienberichten zufolge gestern vor einem Gericht in New York aus. »Wir haben uns zu der Zeit gedacht, dass wir alle unsere Methoden, die wir über Jahre benutzt hatten, überprüfen und sicherstellen sollten, damit wir alles korrigieren, was korrigiert werden muss.«

Gegen Weisselberg und die Trump Organization läuft in New York seit rund drei Wochen ein Prozess unter anderem wegen Steuerbetrugs. Der Trump Organization sowie einem weiteren mitangeklagten Unternehmen der Gruppe droht eine Geldstrafe von bis zu 1,7 Millionen Dollar. Trump selbst ist nicht angeklagt.

Weisselberg gestand bei seiner Aussage ein, dass er und andere Angestellte jahrelang systematisch den Fiskus hintergangen hätten. Vergünstigungen wie Luxusautos und teure Wohnungen seien nicht versteuert worden. Trump und Mitglieder seiner Familie hätten zwar viele der Schecks selbst unterschrieben, seien aber nicht Teil des Betrugs gewesen, sagte Weisselberg aus.

Weisselberg war im Juni 2021 unter anderem von seiner Position als Finanzchef der Trump Organization zurückgetreten. Wenige Wochen später bekannte er sich zu insgesamt 15 Anklagepunkten schuldig - darunter der Verschwörung, des Steuerbetrugs, des schweren Diebstahls und der Fälschung von Geschäftsunterlagen. Damit entging der heute 75-Jährige einer möglichen Haftstrafe von bis zu 15 Jahren. Er musste stattdessen insgesamt knapp zwei Millionen US-Dollar an fälligen Steuern und Strafe zahlen und erhielt fünf Monate Haft sowie fünf weitere Jahre auf Bewährung. Dafür sagte er zu, im Prozess gegen das Unternehmen auszusagen, allerdings nicht gegen Trump selbst.

Zu seinem Amtsantritt als US-Präsident im Januar 2017 hatte Trump seinen Rückzug von der Spitze seiner Unternehmensgruppe angekündigt, die aus vielen kleineren Firmen besteht. Diese hatte er an Weisselberg sowie seine Söhne Don Jr. und Eric Trump übergeben.

© dpa-infocom, dpa:221117-99-563036/2