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Streit über Atomkraft: Scholz traf Habeck und Lindner

Im festgefahrenen Streit um die Laufzeiten der drei noch verbliebenen Atomkraftwerke schaltet sich nun Kanzler Scholz ein. Ein Treffen mit Lindner und Habeck blieb zunächst ergebnislos.

Kabinettssitzung
Olaf Scholz mit Christian Lindner und Robert Habeck im Kanzleramt Anfang Oktober. Foto: Michael Kappeler
Olaf Scholz mit Christian Lindner und Robert Habeck im Kanzleramt Anfang Oktober.
Foto: Michael Kappeler

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich am Sonntag mit Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) getroffen, um eine Lösung im Streit um die Laufzeiten der drei noch verbliebenen Atomkraftwerke auszuloten.

Das Treffen ging am Nachmittag zu Ende, über die Inhalte wurde Stillschweigen vereinbart, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr. Nach Informationen der dpa wurde eine Fortsetzung der Gespräche für Montag vorbereitet. Eine offizielle Ankündigung gab es aber zunächst nicht.

Ein Kompromiss hatte sich bis zum Beginn des Gesprächs nicht abgezeichnet. Die Grünen wollen die beiden süddeutschen Atomkraftwerke Isar 2 und Neckarwestheim 2 bis zum 15. April in Reserve halten und bei Bedarf weiter für die Stromerzeugung nutzen. Das dritte noch verbleibende AKW Emsland hingegen soll zum 1. Januar 2023 endgültig abgeschaltet werden.

Die FDP verlangt angesichts der stark gestiegenen Energiepreise dagegen einen Weiterbetrieb aller drei Kraftwerke bis ins Jahr 2024 und gegebenenfalls die Reaktivierung bereits stillgelegter AKW.

Die SPD positioniert sich in dem Streit nicht eindeutig, ist aber eher auf der Seite der Grünen zu verorten. Sie dringt vor allem darauf, eine schnelle, pragmatische Lösung zu finden.

© dpa-infocom, dpa:221016-99-147807/3