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Staaten sagen Ukraine Milliardenhilfe für den Winter zu

Vertreter von rund 70 Staaten kamen in Paris zusammen, um eine schnelle Winterhilfe für die Ukraine zu organisieren. Die kann mit einer Soforthilfe in Milliardenhöhe rechnen.

Hilfskonferenz in Paris
Auf der Hilfskonferenz in Paris ist auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Video zugeschaltet. Foto: Teresa Suarez
Auf der Hilfskonferenz in Paris ist auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Video zugeschaltet.
Foto: Teresa Suarez

Die internationale Gemeinschaft unterstützt die Ukraine mit einer Winter-Soforthilfe von gut einer Milliarde Euro. Diese Summe kam bei einer internationalen Unterstützerkonferenz für das vom russischen Angriffskrieg schwer getroffene Land in Paris zusammen.

Im Fokus der Hilfen stehe die Instandsetzung der stark beschädigten Strom- und Wärmeversorgung, sagte Frankreichs Außenministerin Catherine Colonna. So kamen in Paris allein 415 Millionen Euro für die Aufrechterhaltung der Energieversorgung zusammen. Weitere Hilfe fließt in die Wasserversorgung, das Transport- und Gesundheitswesen sowie den Ernährungsbereich. »Wir haben mit der Hilfe einen direkten Einfluss auf das Leben von Millionen Menschen.«

Zum Auftakt der Konferenz betonte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Entschlossenheit der internationalen Gemeinschaft, der Ukraine beizustehen. »Unverzüglich geht es darum, dem ukrainischen Volk über den Winter zu helfen.« An der Konferenz beteiligt waren internationale Organisationen, die Europäische Union und insgesamt 70 Staaten, darunter auch Länder wie Indien, Indonesien und Saudi-Arabien. Deutschland wurde von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) vertreten. Die Konferenz ergänzt Bemühungen zur längerfristigen Unterstützung der Ukraine, wozu die EU-Staaten gerade erst Kredite in Höhe von 18 Milliarden Euro zusicherten.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte den Aufbau einer Koordinationsplattform unter EU-Regie an, die eine schnelle Weiterleitung von Hilfen an die Ukraine ermöglichen soll. Dazu solle noch in dieser Woche in Polen ein Umschlaglager eingerichtet werden, von wo aus Hilfsgüter in die entsprechenden Regionen in der Ukraine weitertransportiert werden sollen.

»Generatoren sind so wichtig geworden wie gepanzerte Fahrzeuge«

Der per Video zugeschaltete ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, sämtliche Energiezentralen seien von den Russen beschädigt oder zerstört worden. Millionen von Menschen seien ohne Strom. »Stellen Sie sich das für Ihre Länder vor.« Schnelle Hilfe könne in dieser Situation eine massive Migrationswelle verhindern. »Generatoren sind so wichtig geworden wie gepanzerte Fahrzeuge und Schutzwesten.« Sie ermöglichten den Weiterbetrieb von Krankenhäusern und Firmen und die Einrichtung von Zelten, in denen Menschen sich aufwärmen und ihre Handys aufladen könnten.

»Unser Land wird nicht in Dunkelheit versinken, wir werden von der zivilisierten Welt unterstützt«, sagte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal. Auf einer Großleinwand führte er im Konferenzsaal mit Bildern aus der Ukraine die Notlage eindringlich vor Augen. »Wir brauchen Hilfe für eine schnelle Reparatur der Infrastruktur, Hilfe für Millionen von Ukrainern, die weiter kämpfen und im Land bleiben wollen.«

Wie Frankreichs Außenministerin sagte, gehörten zur Winterhilfe etwa Transformatoren, Baumaterial und Feuerwehrautos. Frankreich sicherte unter anderem medizinische Material, Schulbusse, Unterstützung bei der Minenräumung und leistungsstarke Generatoren zu.

Im Anschluss an die Konferenz wurden auf einem separaten Treffen die Weichen für eine Beteiligung der französischen Wirtschaft am Wiederaufbau der Ukraine gestellt. Rund 700 französische Unternehmen zeigten sich an diesen Gesprächen interessiert.

© dpa-infocom, dpa:221213-99-883101/6