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Spahn will jeden zum Organspender machen

Die Zahl der Organspender hat nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation im vergangenen Jahr mit 797 einen Tiefpunkt erreicht. Im ersten Halbjahr 2018 gab es wieder eine Zunahme.

BERLIN. Um zu mehr Organspenden in Deutschland zu kommen, hat sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn für eine Widerspruchslösung ausgesprochen. »Nur so kann die Organspende zum Normalfall werden«, sagte der CDU-Politiker der »Bild«-Zeitung.

Widerspruchslösung bedeutet, dass jeder automatisch als Organspender gilt - außer man selbst oder Angehörige widersprechen. Bisher sind Entnahmen in Deutschland nur möglich, wenn jemand ausdrücklich zustimmt.

Eine solche Neuregelung stelle zwar einen Eingriff des Staates in die Freiheit des Einzelnen dar, sagte Spahn. Doch seien alle bisherigen Versuche der Politik, die Zahl der Organspender zu steigern, leider ohne Erfolg geblieben.

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Die Idee von Jens Spahn: Jeder soll automatisch als Organspender gelten, außer man selbst oder Angehörige widersprechen.

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»Deshalb brauchen wir eine breite gesellschaftliche Debatte über die Widerspruchslösung.« Einen Gesetzentwurf werde er dazu nicht in den Bundestag einbringen, kündigte Spahn an und sprach sich zunächst für eine Diskussion zu dem Thema im Bundestag aus.

Zur Steigerung der Spendezahlen hatte Spahn bereits angekündigt, dass Transplantationsbeauftragte in Krankenhäusern mehr Zeit für diese Aufgabe bekommen und die Vergütung der Einrichtungen für den ganzen Prozess einer Organspende verbessert werden sollen. (dpa)