Kritik oder Lob? Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich stolz gezeigt über den Vergleich mit einem Klempner durch Oppositionschef Friedrich Merz. Der CDU-Chef hatte Scholz am Dienstag nach dessen Regierungserklärung im Bundestag vorgeworfen, in der Haushaltskrise nur technische Antworten auf eine hochpolitische Entscheidung zu haben. »Sie sind ein Klempner der Macht«, kritisierte Merz.
Wenige Stunden später kam die Replik des Kanzlers: »Ich bin ein Anhänger des Handwerks in Deutschland«, sagte Scholz nach einem Treffen mit Maltas Premierminister Robert Abela auf Nachfrage. Man müsse Sachen sehr lange gemacht haben, um sie gut zu machen - auch in der Regierung. »Und da glaube ich, habe ich doch eine gewisse Parallelität mit diesem ehrbaren Handwerk des Klempners«, so Scholz. »Ich jedenfalls bin stolz auf dieses Lob.«
Bereits zuvor hatte Merz mit seinem Klempner-Vergleich im Bundestag unbeabsichtigt Spott auf sich gezogen. »Klempner der Macht? Lieben wir!«, schrieb der SPD-Parteivorstand auf der Plattform X (vormals Twitter). »Danke für dieses Kompliment, Herr Merz.« Denn Klempner hätten genauso viel Respekt verdient wie Kanzler. »Ob Gas, Wasser, Scheiße oder jede andere Krisensituation - wir sind uns nicht zu schade, anzupacken, wenn’s mal klemmt«, betonte die SPD. Das Wort Scheiße ersetzt sie in ihrem Post durch ein Emoji.
Auch Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) fragte nach dem Merz-Vergleich: »Meint er das negativ?« Denn Klempner seien Schaffer. »Die lösen Probleme, stehen nicht nur daneben, während andere arbeiten.«
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