Russland fordert ukrainische Truppen in Mariupol auf, die Waffen niederzulegen und die besonders schwer von Kämpfen betroffene Hafenstadt am Montagvormittag zu verlassen.
Dazu solle zwischen 10.00 und 12.00 Uhr Moskauer Zeit (8.00 bis 10.00 Uhr MEZ) ein Korridor eingerichtet werden, teilt Generalmajor Michail Misinzew am Sonntag der russischen Staatsagentur Tass zufolge mit.
Keine Reaktion von ukrainischer Seite
Demzufolge schlug Russland der Ukraine einen Plan vor, wonach alle bewaffneten Einheiten der Ukraine die Stadt »ohne Waffen und Munition auf der mit der Ukraine vereinbarten Route verlassen sollten«. Russland besteht demnach auf eine »förmliche schriftliche Antwort« seitens der Ukraine zu den Vorschlägen bis Montagmorgen um 5.00 Uhr Moskauer Zeit (3.00 Uhr MEZ). Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Reaktion auf die Pläne.
Laut Misinzew soll außerdem Zivilisten ermöglicht werden, die Stadt in Richtung Russland oder in ukrainisch kontrollierte Gebiete zu verlassen. Nach russischen Angaben befinden sich derzeit noch 130.000 Zivilisten in der Stadt.
Der Stadtrat von Mariupol warf Moskau zuletzt vor, Zivilisten gegen ihren Willen nach Russland gebracht zu haben. Misinzew wiederum warf Kiew vor, die Zivilisten in Mariupol als Geiseln zu halten.
Nach russischen Angaben wurden am Sonntag mehr als 16.400 Menschen aus den selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk nach Russland gebracht. Insgesamt seien seit dem 24. Februar 330.686 Menschen aus der Ukraine nach Russland gebracht worden.
Nach UN-Angaben sind mehr als 3,1 Millionen Menschen aus der Ukraine ins Ausland geflohen. Allein in Polen kamen bisher rund zwei Millionen Menschen an.
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