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Russland schränkt Zugang zu kremlkritischem Sender ein

In Russland wird es immer riskanter, die Politik der Regierung zu kritisieren. Die Behörden sorgen während des Kriegs auf die Ukraine dafür, dass die Zahl der unabhängigen Medien noch kleiner wird.

Russland-Flagge
Die Flagge der Russischen Föderation. Foto: Christophe Gateau
Die Flagge der Russischen Föderation.
Foto: Christophe Gateau

Inmitten des Kriegs gegen die Ukraine geht Russland gegen den bekannten kremlkritischen Radio-Sender Echo Moskwy vor.

Die russische Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor teilte der Agentur Interfax zufolge am Dienstagabend mit, den Zugang zur Internetseite des Senders auf Antrag der Generalstaatsanwaltschaft einzuschränken.

Chefredakteur Benedikt Wenediktow schrieb, die Radioübertragung funktioniere bereits nicht mehr. Sein Stellvertreter Maxim Kurnikow meinte hingegen, in mehreren russischen Städten hätten die Menschen Echo Moskwy zunächst noch über ihre Radios hören können.

Die Generalstaatsanwaltschaft wirft dem Sender unter anderem die Verbreitung von »wissentlich falschen Angaben« vor. Die Medienaufsicht hatte Echo und andere kritische Medien schon zuvor beschuldigt, über den Angriff Russlands auf die Ukraine falsche Informationen verbreitet zu haben.

Moskau bezeichnet die Invasion im Nachbarland offiziell als »Militäroperation« - und hat Medien untersagt, Begriffe wie »Angriff« oder »Invasion« zu verwenden. Auch dem Online-Sender Doschd droht nun die Blockade.

© dpa-infocom, dpa:220301-99-343077/3