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Regionale Corona-Ausbrüche: Bund ruft zu Solidarität auf

Berichte über Beleidigungen und zerkratzte Autos von Menschen aus den Kreisen Warendorf und Gütersloh besorgen auch die Bundesregierung. Sprecher Steffen Seibert nennt das »völlig inakzeptabel und widerwärtig«.

Corona-Maßnahmen
Der Kreis Gütersloh erlebt derzeit wieder starke Einschränkungen, etwa geschlossene Gaststätten. Foto: Jonas Güttler/dpa
Der Kreis Gütersloh erlebt derzeit wieder starke Einschränkungen, etwa geschlossene Gaststätten. Foto: Jonas Güttler/dpa

BERLIN. Die Bundesregierung hat zu Solidarität bei regionalen Corona-Ausbrüchen wie rund um Gütersloh und Warendorf aufgerufen und vor einem Anprangern dort lebender Menschen gewarnt.

»Jede Region kann plötzlich von einem Ausbruch betroffen sein«, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Das sollten sich auch Menschen bewusst machen, die nun glaubten, mit dem Finger auf Menschen in den betroffenen Kreisen zeigen zu müssen. »Jeder sollte daran denken, dass jeder sich in der Lage wiederfinden könnte, in der Nachbarschaft eines Ausbruchsherdes zu leben und dann in Mitleidenschaft gezogen zu werden.«

Seibert verurteilte es, dass Menschen aus den Kreisen Gütersloh und Warendorf teils beleidigt und Autos zerkratzt worden seien. Das sei ein »völlig inakzeptables und widerwärtiges« Verhalten. »Wir müssen einander gerade in schwierigen Situationen mit Respekt und Sympathie behandeln.« Kanzlerin Angela Merkel (CDU) danke allen Menschen in der Region, die Beschränkungen mit Geduld hinnähmen und ihnen mit Einsicht folgten. »Sie alle tun damit etwas für die Gemeinschaft.« Merkel sei bewusst, dass es für die Menschen eine schwierige Situation sei.

Der Regierungssprecher bekräftigte, dass es sich um einen »massiven Ausbruch« im Tönnies-Schlachtbetrieb handele. Ziel müsse sein, das für die Region bestehende hohe Infektionsrisiko nicht eintreten zu lassen und die Ausbreitung um die Firma zu begrenzen. »Hoffentlich gelingt das. Man muss das sehr ernst nehmen«, sagte Seibert. (dpa)