CDU-Bundesvize und Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien hat mit Blick auf die anstehenden Pisa-Ergebnisse zu mehr Investitionen in Bildung aufgerufen. »Wir brauchen ein neues Selbstverständnis«, sagte die Politikerin der Deutschen Presse-Agentur.
»Deutschland muss den Weg vom Sozialstaat zum sozialen Bildungsstaat einschlagen. Wir müssen - über alle Altersstufen hinweg - Bildung in den Haushalten von Bund und Ländern priorisieren.« Das gelte bei der frühkindlichen Bildung, Schulbildung, Aus-, Fort und Weiterbildung aber genauso auch bei der Grundlagen- und Spitzenforschung. Deutschland habe sich über Jahrzehnte in ideologischen Debatten über das Schulsystem verheddert, sei spät in der Digitalisierung gewesen und schaffe es nicht, genügend qualifiziertes Personal an seine Schulen zu bekommen.
Heute wird zum ersten Mal seit der Corona-Pandemie die neue Pisa-Schulleistungsstudie vorgelegt. Dabei werden die Kompetenzen von 15-jährigen Jugendlichen beim Lesen, in der Mathematik und den Naturwissenschaften erfasst. Seit dem Jahr 2000 wird sie alle drei Jahre durchgeführt.
Die erste Vergleichsstudie hatte damals für den »Pisa-Schock« gesorgt: Die deutschen 15-Jährigen schnitten extrem schlecht ab, zudem stand ein beschämend enger Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungschancen im Pisa-Zeugnis. Die Folge war eine heftige Bildungsdebatte. Danach ging es in den Pisa-Studien für Deutschland zwar stetig bergauf mit den Ergebnissen, aber seit 2016 sinken die Werte wieder.
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