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Ostersonntag im Vatikan - Papst will »Urbi et Orbi« spenden

Wieder trübt die Corona-Pandemie das Osterfest im Vatikan. Am Sonntag geht es mit den Feierlichkeiten auf die Zielgeraden. Für Papst Franziskus und die Gläubigen steht dann ein wichtiger Segen auf dem Plan.

Osternacht im Vatikan
Papst Franziskus zelebriert die Osternacht im Petersdom vor wenigen Gläubigen. Foto: Remo Casilli//APPool Reuters/dpa
Papst Franziskus zelebriert die Osternacht im Petersdom vor wenigen Gläubigen. Foto: Remo Casilli//APPool Reuters/dpa

ROM. Am Ostersonntag will Papst Franziskus eines der höchsten Feste im Kirchenjahr zur Auferstehung Jesu Christi von den Toten feiern und im Anschluss den Segen »Urbi et Orbi« spenden.

Das Oberhaupt der katholischen Kirche muss die Feierlichkeiten erneut unter Corona-Bedingungen begehen. Die Scharen von Pilgern, die in der Vergangenheit in den Vatikan und die italienische Hauptstadt Rom kamen, blieben auch in diesem Jahr wieder aus.

Vor der Pandemie war die Ostersonntagsmesse oft auf dem Petersplatz mit Zehntausenden Menschen gefeiert worden. Für gläubige Christen ist Ostern das wichtigste Fest im Kirchenjahr. Wegen der Corona-Krise verlegte der Vatikan den Gottesdienst erneut in den Petersdom. Dort dürfte auch wieder nur eine begrenzte Zahl an Teilnehmern zugelassen sein. Bei den Gottesdiensten an den vorangegangenen Tagen waren es meist um die 200 Leute.

Ein Jahr zuvor - im April 2020, als die Pandemie in Italien in vollem Gang war - hatte Papst Franziskus am Ostersonntag in noch beschränkterer Form mit einigen wenigen Konzelebranten und Ordensschwestern die Ostersonntagsmesse gefeiert. Die Liturgie wurde etwas verkürzt.

Papst Franziskus
Papst Franziskus zelebriert die Osternacht im fast leeren Petersdom. Foto: Remo Casilli/Pool Reuters/AP/dpa
Papst Franziskus zelebriert die Osternacht im fast leeren Petersdom. Foto: Remo Casilli/Pool Reuters/AP/dpa

Damals wie auch in diesem Jahr mussten Veranstaltungen ausfallen oder an andere Orte verlegt werden. Franziskus konnte zum Beispiel den Kreuzweg am Karfreitag nicht wie sonst am Kolosseum in Rom beten, sondern musste auf den Petersplatz ausweichen. Für den 84-Jährigen, der als jemand gilt, der gerne unter Menschen ist, fallen die großen Kirchenfeste Ostern und Weihnachten in Pandemiezeiten ernüchternd aus. Seine Volksnähe war etwa auf seiner Irak-Reise sichtbar, als er im Fußballstadion der kurdischen Hauptstadt Erbil nach langer Zeit wieder eine Messe vor Tausenden Menschen halten konnte.

Der zweite wichtige Programmpunkt am diesjährigen Ostersonntag ist die Spende des Segens »Urbi et Orbi« (Für die Stadt und den Erdkreis) im Anschluss an den Gottesdienst. Damit erlässt der Papst den Gläubigen die Strafen für ihre Sünden, wenn sie diese schon zuvor - beispielsweise in der Beichte oder durch Gebete - getilgt haben. Früher konnten Gläubige den Ablass nur auf dem Petersplatz empfangen. Über die Jahre wurde das auch über das Radio (1967), das Fernsehen (1985) und das Internet (1995) möglich.

Der Segen steht in der Regel an Ostern und Weihnachten auf dem Programm - und dann, wenn ein Papst neu gewählt wurde. Im vergangenen Jahr spendete der Pontifex den Segen zudem aus außerordentlichem Anlass am 27. März. Grund dafür war die Corona-Pandemie. Damals rief er die Katholiken zu Nächstenliebe und dem Erkennen der wahren Prioritäten im Leben auf. (dpa)