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NRW-Innenminister entschuldigt sich bei Polizei

Vor Berufsschülern wählt Herbert Reul eine »unglückliche Formulierung« über Kripo-Beamte. Nun folgt die Entschuldigung im Intranet der Polizei - mit ihm seien »die Pferde durchgegangen«, so der Politiker.

Herbert Reul
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) im Düsseldorfer Landtag. Foto: Federico Gambarini
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) im Düsseldorfer Landtag.
Foto: Federico Gambarini

Ungewöhnlicher Vorgang bei der Polizei in Nordrhein-Westfalen: Innenminister Herbert Reul (CDU) hat sich wegen eines missglückten Spruchs bei allen Streifenbeamten entschuldigt. Im Intranet der Polizei wurde am Dienstag ein Beitrag Reuls veröffentlicht, in dem er eine »unglückliche Formulierung« bedauerte.

Der Minister hatte vor zwei Wochen vor Berufsschülern gesagt, er suche zurzeit vor allem Kripo-Beamte. Denn: »Es müssen doch nicht alle auf'm Auto sitzen und Verbrecher in der Stadt jagen. Da haben wir genug von.«

Reul hatte vor den angehenden Polizisten mit Bezug auf die Kripo weiter gesagt: »Wir brauchen dringend Leute, die den Kopf anstrengen und die sich hinsetzen und die im wahrsten Sinne tüfteln, ermitteln.« Die Sätze - von einem TV-Team aufgezeichnet und in einer Lokalsendung ausgestrahlt - sorgten nach dpa-Informationen für Unmut bei vielen Streifenpolizisten, die sich durch Reuls Spruch herabgesetzt fühlten.

»Leider sind dabei die Pferde mit mir durchgegangen«, schrieb Reul in dem Intranet-Beitrag über seinen Auftritt in Wuppertal. Er habe sich »sehr unglücklich ausgedrückt« - und dann sei das »auch noch gesendet« worden. Reul betonte, er wisse, dass der Job von Wachpolizisten »höchste körperliche und geistige Anforderungen« mit sich bringe.

Michael Mertens, NRW-Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), sagte der dpa, Reuls Spruch vor den Schülern habe »alle Kolleginnen und Kollegen in Uniform gelinde gesagt irritiert«. Es spreche für den Minister, dass er sich entschuldigt habe. Nun solle er aber auch attraktive Rahmenbedingungen schaffen, um den Nachwuchs für die Polizei zu begeistern.

© dpa-infocom, dpa:220907-99-659587/4