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Nordkorea antwortet nicht auf Anrufe aus Südkorea

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel nehmen seit geraumer Zeit wieder zu. Nordkorea könnte laut Südkorea jetzt auch noch die grenzüberschreitenden Kommunikationskanäle gekappt haben.

Kim Jong Un
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Foto: Uncredited
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un.
Foto: Uncredited

Nordkorea hat seit Tagen nicht mehr auf Südkoreas Routineanrufe auf den direkten Kommunikationskanälen zwischen beiden Ländern geantwortet. Die Gründe dafür waren bis zum Abend unklar. Doch vermutete das Vereinigungsministerium in Seoul, dass das weithin abgeschottete Nachbarland die Kommunikation einseitig unterbrochen haben könnte.

Seit Freitag gebe es auf die normalerweise zweimal am Tag gemachten Anrufe der zuständigen »Verbindungsbeamten« in Seoul keine Antwort mehr, hieß es.

Betroffen waren nach Angaben des südkoreanischen Verteidigungsministeriums auch die militärischen Verbindungskanäle. Aus Nordkorea gab es dazu zunächst keine Erklärung.

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel nehmen derzeit wieder deutlich zu. Beobachter vermuten, dass Nordkorea mit der Kommunikationsunterbrechung auch seinen Protest gegen die gemeinsamen Militärübungen Südkoreas mit den USA zum Ausdruck bringen könnte.

Mehrfach atomwaffenfähige Raketen getestet

Nach einer beispiellosen Serie von Raketentests im vergangenen Jahr hat Nordkorea auch in diesem Jahr trotz Verbots durch UN-Resolutionen wieder mehrfach atomwaffenfähige Raketen getestet. Die USA und Südkorea nahmen ihre Manöver wieder in vollem Umfang auf.

Wie die nordkoreanischen Staatsmedien am Samstag berichteten, wurde vier Tage lang bis zum Freitag auch erneut eine Unterwasser-Drohne getestet, die ebenfalls mit einem Nuklearsprengkopf bestückt werden könnte. Das unbemannte Unterwasser-Fahrzeug »Haeil-2« habe für die Zukunft der eigenen Streitkräfte ein »überlegenes militärisches Potenzial«, hieß es. Es könnten damit alle »militärischen Aktionen der Feinde« in Schach gehalten werden.

Der Test fand den Berichten zufolge vier Tage lang bis zum Freitag statt. Die Angriffsdrohne habe 1000 Kilometer einer »simulierten Distanz unter Wasser« in 71 Stunden und 6 Minuten hinter sich gebracht, bevor der Test-Sprengkopf im Zielgebiet vor der Ostküste detoniert sei. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die nordkoreanischen Medien hatten bereits im März über den Test einer »Haeil«-Drohne berichtet. Die Angaben Nordkoreas zu dem Test wurden damals vom südkoreanischen Militär angezweifelt.

© dpa-infocom, dpa:230410-99-266313/2