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Neue Klimaproteste von Fridays for Future

Am vergangenen Freitag gingen laut Schätzungen weltweit vier Millionen Menschen für das Klima auf die Straße, allein 1,4 Millionen davon in Deutschland. Ob die Bewegung auch an diesem Freitag so viele Menschen mobilisieren wird? Die berühmte Initiatorin ist guter Dinge.

Demonstrantin bei Fridays for Future
Eine Demonstrantin der Fridays-for-Future-Bewegung geht mit einem Plakat durch die Stadt. Foto: Christophe Gateau/Archivbild
Eine Demonstrantin der Fridays-for-Future-Bewegung geht mit einem Plakat durch die Stadt. Foto: Christophe Gateau/Archivbild

Kopenhagen/Berlin (dpa) - Eine Woche nach den bislang größten internationalen Klimaprotesten gehen heute erneut Abertausende von Menschen für mehr Klimaschutz auf die Straße.

Zum Abschluss einer internationalen Klimastreikwoche plant die Bewegung Fridays for Future erneut Aktionen und Kundgebungen in Dutzenden Ländern weltweit.

Den Anfang machten wegen der Zeitverschiebung Neuseeland und Australien. In Neuseeland gingen mehrere Zehntausend Menschen auf die Straße. Die Veranstalter selbst sprachen am Freitag von landesweit 170.000 Teilnehmern. Von der Polizei gab es zunächst keine Zahlen.

In dem Pazifikstaat mit knapp fünf Millionen Einwohnern gab es in mehr als 40 Städten Demonstrationen. Allein in der Hauptstadt Wellington marschierten nach Schätzungen mehr als 40.000 Menschen mit. Dabei waren neben Schülern auch viele Eltern und Großeltern. Auf Plakaten forderten sie die Politik auf, endlich etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen.

In Taiwan organisierten Klimaschützer ein »Letztes Abendmahl für den Planeten« vor dem Parlament in der Hauptstadt Taipeh. Über hundert Demonstranten forderten die Regierung auf, mehr für den Klimaschutz zu unternehmen. Obwohl der Inselstaat kein Mitglied der Vereinten Nationen ist, hatte sich die taiwanesische Regierung entschieden, dem Pariser Klimaabkommen freiwillig zu folgen.

Im Verlauf des Tages werden sich die Proteste über Europa bis nach Nordamerika ziehen. Dort wollte Klimaaktivistin Greta Thunberg an einer Großkundgebung im kanadischen Montreal teilnehmen. Auch vor dem Weißen Haus in Washington wollten sich Demonstranten versammeln.

Wie groß der weltweite Zuspruch an diesem Freitag nach der Rekordbeteiligung der Vorwoche sein wird, ist relativ unklar. Thunberg selbst war guter Dinge. »Letzten Freitag haben über vier Millionen Menschen für das Klima gestreikt. Diesen Freitag machen wir es noch einmal!«, schrieb sie auf Twitter. Bislang habe es im Rahmen der Streikwoche 6383 Aktionen in 170 Ländern gegeben, ergänzte sie.

Besonders in Deutschland war der Zulauf vergangenen Freitag sehr groß. Ein gutes Drittel aller weltweiten Demonstranten - rund 1,4 Millionen - hatten sich nach Schätzungen von Fridays for Future in 575 deutschen Städten an den Protesten beteiligt. Diesmal sind einer Auflistung der Bewegung zufolge Kundgebungen in mindestens 65 Städten geplant. Darunter in Metropolen wie Berlin, Hamburg, München und Köln, aber auch in kleineren Gemeinden und Städten wie Jüchen in Nordrhein-Westfalen oder Westerland auf Sylt wollen die Menschen für das Klima auf die Straße gehen.

Im Alter von damals 15 Jahren hatte sich Thunberg im August 2018 vor das schwedische Parlament gesetzt, um die Politiker ihres Landes zu einem stärkeren Einsatz für den Klimaschutz aufzufordern. Daraus ist innerhalb kurzer Zeit die Fridays-for-Future-Bewegung entstanden. An den Klimaprotesten beteiligen sich vor allem Schüler und Studierende, aber in zunehmendem Maße auch Wissenschaftler und andere Erwachsene.

Gemeinsam fordern sie von der Politik mehr Ehrgeiz im Kampf gegen die Erderhitzung und die drohende Klimakatastrophe. Vor allem müsse gemäß dem Pariser Klimaabkommen die globale Erwärmung auf unter 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit eingedämmt werden.

Thunberg war vor knapp einem Monat nach einem zweiwöchigen Transatlantik-Törn mit einer Hochsee-Rennjacht in New York angekommen. Dort hatte sie zuletzt an Klimaprotesten und Gipfeln der Vereinten Nationen teilgenommen. Am Montag hielt sie bei den UN eine emotionale Rede, in der sie den Staats- und Regierungschefs der Erde eindringlich ins Gewissen redete. In ihrer Heimat Stockholm war ihr am Mittwoch für ihren Einsatz für mehr Klimaschutz der Alternative Nobelpreis der Right Livelihood Stiftung zugesprochen worden.

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Liste teilnehmender Länder

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Geplante Streiks in Deutschland

Informationen zum Streik in Stockholm

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