Hongkong (dpa) - In der ehemaligen britischen Kronkolonie Hongkong gehen die Proteste gegen den Einfluss aus Peking in eine neue Runde. Die Demokratiebewegung hat zu einer weiteren Großdemonstration aufgerufen.
Die Veranstalter hoffen, wieder Hunderttausende Teilnehmer zusammenzubringen. Im Internet kursierten auch Aufrufe zu einem »Marsch der Millionen«. Rund um den Veranstaltungsort, einen Park in der Innenstadt, sind die Straßen sehr voll.
Am Samstag hatten sich bereits mehr als 50.000 Menschen an einem Protestmarsch für Freiheit und Demokratie beteiligt. Im Unterschied zu früheren Demonstrationen blieb es dieses Mal weitgehend friedlich. Die Polizei verzichtete darauf, Tränengas einzusetzen. Die Proteste dauern schon mehr als zweieinhalb Monate. International gibt es Sorge vor einer gewaltsamen Niederschlagung.
Hongkong gehört seit dem Abzug der Briten 1997 zu China, hat als Sonderverwaltungszone aber eine verhältnismäßig große Autonomie. Eigentlich sind auch demokratische Grundrechte wie Presse-, Versammlungs- und Meinungsfreiheit garantiert. Die Demonstranten werfen der prochinesischen Regierungschefin Carrie Lam vor, all dies auf Druck aus Peking immer weiter einzuschränken zu wollen.