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Nach rassistischer Gewalt - Türkei siedelt Syrer um

3,7 Millionen Syrer leben in der Türkei. Die Stimmung gegen Flüchtlinge ist aufgeheizt. Im August wurden Menschen, ihre Geschäfte und Häuser angegriffen. Nun startet die Regierung ein Projekt.

Süleyman Soylu
Innenminister Süleyman Soylu will in Regionen, in denen Syrer 25 Prozent der Bevölkerung ausmachen, den Ausländerzuzug verbieten. Foto: Ahmet Bolat
Innenminister Süleyman Soylu will in Regionen, in denen Syrer 25 Prozent der Bevölkerung ausmachen, den Ausländerzuzug verbieten.
Foto: Ahmet Bolat

Nach den rassistischen Übergriffen in Ankara hat die türkische Regierung dort ein Projekt zur Umsiedlung von Syrern begonnen.

Im Rahmen des Programms sollten Menschen aus Regionen, in denen viele syrische Staatsbürger lebten, in andere Landesteile umziehen, berichtete die regierungsnahe Nachrichtenagentur Demirören Haber Ajansi (DHA). Im August wurden dort Menschen syrischer Herkunft, ihre Geschäfte und Häuser angegriffen. Hunderte Menschen zogen damals durch den Bezirk, warfen Steine auf Wohnungen, in denen sie Syrer vermuteten, und plünderten Läden.

Die Teilnahme an dem Projekt sei freiwillig und ist laut DHA noch in der Pilotphase, soll planmäßig aber auf das Land ausgeweitet werden. Bisher seien 4514 Menschen umgesiedelt worden. Mehr als 300 verlassene Gebäude seien bereits abgerissen worden.

Innenminister Süleyman Soylu sagte, in Regionen, in denen Syrer 25 Prozent der Bevölkerung ausmachten, werde der Zuzug weiterer Ausländer nicht mehr erlaubt. Ausnahmen würden für Kranke, getrennte Familien und Studierende gemacht.

Die Stimmung gegen Syrer und andere Ausländer im Land hat sich in den vergangenen Monaten stark aufgeheizt. In der Türkei leben laut dem Innenministerium 3,7 Millionen geflüchtete Menschen aus Syrien, hinzu kommen Hunderttausende weitere Migranten etwa aus Afghanistan.

© dpa-infocom, dpa:220218-99-190214/4