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Mutmaßlicher Straßburger Attentäter getötet

Nach dem Anschlag in Straßburg hatten deutsche und französische Behörden intensiv nach dem mutmaßlichen Attentäter gesucht - nun haben sie ihn gefunden: Chérif Chekatt ist getötet worden.

Einsatz in Straßburg
Französische Polizisten bereiten sich auf einen Einsatz in einem Stadtteil von Straßburg vor. Foto: Jean-Francois Badias/AP
Französische Polizisten bereiten sich auf einen Einsatz in einem Stadtteil von Straßburg vor. Foto: Jean-Francois Badias/AP

PARIS. Der mutmaßliche Straßburger Attentäter Chérif Chekatt ist zwei Tage nach dem Terroranschlag in der elsässischen Metropole getötet worden. Das bestätigten Polizeikreise der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstagabend in Paris. Die französische Nachrichtenagentur AFP meldete, der 29-Jährige sei in Neudorf, einem Stadtviertel Straßburgs, getötet worden. Er habe auf Polizisten geschossen, die das Feuer erwidert hätten. Der Regionalzeitung »Les Dernières Nouvelles d'Alsace« zufolge war er mit einer Schusswaffe und einem Messer bewaffnet. Näheres zum Hergang war zunächst unklar. 

Der Nachrichtensender Franceinfo hatte zuvor am Abend berichtet, der Verdächtige sei »neutralisiert« worden. Das Verb »neutralisieren« kann im Französischen entweder »töten« oder »außer Gefecht setzen« heißen.

Nach Anschlag in Straßburg
Passanten zünden nahe des Straßburger Weihnachtsmarkts eine Kerze an. Foto: Sebastian Gollnow
Passanten zünden nahe des Straßburger Weihnachtsmarkts eine Kerze an. Foto: Sebastian Gollnow

Der Attentäter hatte am Dienstagabend mitten in der Weihnachtssaison das Feuer in der Straßburger Innenstadt eröffnet. Zeugen haben ihn nach Angaben des Chefermittlers Rémy Heitz »Allahu Akbar« (»Gott ist groß« auf Arabisch) rufen hören. Anschließend war er auf der Flucht vor der Polizei von Soldaten verletzt worden und schließlich spurlos verschwunden.

Deutsche und französische Behörden haben mit etlichen Beamten und einem Fahndungsaufruf nach dem polizeibekannten mutmaßlichen Attentäter gesucht. Die Bundespolizei fahndete im deutsch-französischen Grenzgebiet, auch Spezialkräfte waren im Einsatz. Die französische Polizei hatte ein Fahndungsfoto des radikalisierten Gefährders samt Täterbeschreibung veröffentlicht.

Nach Anschlag in Straßburg
Ein Mann gedenkt der Opfer des Anschlags. Foto: Jean Francois Badias
Ein Mann gedenkt der Opfer des Anschlags. Foto: Jean Francois Badias

Die Zahl der Todesopfer des Anschlags war zuletzt von zwei auf drei gestiegen. Ein viertes Opfer sei hirntot, bestätigte die Staatsanwaltschaft der dpa in Paris. Ermittler nahmen am Donnerstag einen weiteren Verdächtigen aus dem Umfeld des mutmaßlichen Attentäters in Gewahrsam. Er gehört nicht zur Familie Chekatts, bestätigte die Staatsanwaltschaft. Damit sind insgesamt fünf Verdächtige im Gewahrsam.

Nach dem Anschlag soll der traditionelle Weihnachtsmarkt im Herzen Straßburgs an diesem Freitag wieder für Besucher geöffnet werden. Das kündigte der französische Innenminister Christophe Castaner an. (dpa)