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Israels Opposition fordert Protest gegen Minister-Entlassung

Die israelische Opposition gilt als eher blass und zerstritten. Aus Entrüstung über die Entlassung des Verteidigungsministers Galant schließen vier führende Politiker jedoch die Reihen.

Israels Oppositionsführer Jair Lapid
Israels Oppositionsführer Jair Lapid. (Archivbild) Foto: Ronen Zvulun/DPA
Israels Oppositionsführer Jair Lapid. (Archivbild)
Foto: Ronen Zvulun/DPA

Nach der dramatischen Entlassung des israelischen Verteidigungsministers Joav Galant haben führende Oppositionspolitiker in seltener Einigkeit zu neuen Protesten im Land aufgerufen. Die Bürger Israels müssten in den Streik treten, forderte Jair Golan, Vorsitzender der Demokraten, des Bündnisses zwischen der sozialdemokratischen Arbeitspartei und der linksliberalen Merez.

Mitten in einem Mehrfrontenkrieg hatte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den unbequemen Minister Galant entlassen. Netanjahu begründete die Entlassung mit einem zerrütteten Vertrauensverhältnis. 

Die Opposition wirft ihm jedoch vor, er habe aus egoistischen politischen Erwägungen gehandelt und gefährde mit dem Schritt die Sicherheit Israels. Oppositionsführer Jair Lapid sagte, Netanjahu habe Galant entlassen, um die umstrittene Freistellung strengreligiöser Männer vom Wehrdienst durchsetzen zu können und damit den Erhalt seiner Koalition zu sichern.

Der Regierungschef habe »sich für die Drückeberger und nicht für die Wehrdienstleistenden entschieden«, sagte Lapid. Auch die Oppositionspolitiker Benny Gantz und Avigdor Lieberman kritisierten Netanjahus Schritt scharf.

Galants Entlassung tritt am Donnerstagabend offiziell in Kraft. Er wird von Israel Katz abgelöst, der vorher Außenminister war.

© dpa-infocom, dpa:241106-930-280309/2