Berlin (dpa) - Die Zahl der Menschen mit Nebenjob in Deutschland steigt weiter. Ende Juni 2019 waren rund 3.538.000 Mehrfachbeschäftigte registriert, wie aus einer Antwort der Bundesagentur für Arbeit auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervorgeht.
Im Vergleich zu Juni 2018 waren es rund 123.600 Menschen mehr, ein Anstieg von 3,62 Prozent. Fast drei Millionen Menschen hatten den Angaben zufolge neben einem regulären Job noch eine geringfügige Beschäftigung, wie die »Neue Osnabrücker Zeitung« berichtete.
Mehr als 345.400 Menschen gingen zwei sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen nach. Dritthäufigste Variante war die Kombination von zwei oder mehr sogenannten Minijobs. Dies galt für knapp 260.700 Fälle. Laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung sind für 53 Prozent der Befragten finanzielle Schwierigkeiten oder Nöte ausschlaggebend für eine Nebentätigkeit, wie die Zeitung weiter berichtete.
Die Linken-Abgeordnete Sabine Zimmermann forderte eine Erhöhung des Mindestlohns »in einem ersten Schritt auf 12 Euro die Stunde«, um dem Trend zu begegnen. Sie mahnte in der Zeitung überdies die Abschaffung der systematischen Niedriglohnbeschäftigung in Form von Leiharbeit und von sachgrundlosen Befristungen an.