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Habeck: Klima- und Energiekrise gemeinsam lösen

Krieg, Klimawandel, Artensterben: Wie bewältigt man mehrere Krisen gleichzeitig? Die Frage steht über dem Treffen der G7-Minister für Energie, Umwelt und Klima. Umweltaktivisten fordern deutliche Fortschritte.

Robert Habeck
Wirtschaftsminister Robert Habeck beim G7-Treffen. Foto: Kay Nietfeld
Wirtschaftsminister Robert Habeck beim G7-Treffen.
Foto: Kay Nietfeld

Die G7-Staaten müssen nach Ansicht von Klimaschutz- und Wirtschaftsminister Robert Habeck als starke Industrienationen ihren Beitrag leisten, um den Ausstieg aus der Kohleverstromung und die Verkehrswende voranzubringen.

Wie sie dahingehend auch »eine gewisse Vorreiterrolle« einnehmen könnten, werde beim Treffen der G7-Energie-, Umwelt- und Klimaminister in Berlin diskutiert, sagte Habeck am Donnerstag. Die Minister beraten bis Freitag über Klimaschutz, Energiesicherheit und die Bewahrung der Artenvielfalt. Umweltaktivisten forderten deutliche Fortschritte beim internationalen Klimaschutz.

Zur G7-Gruppe wichtiger demokratischer Wirtschaftsmächte gehören Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und Großbritannien. Deutschland führt derzeit den Vorsitz.

Die globalen Krisen dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden, warnte Habeck. Die »großen strukturellen Krisen unserer Zeit« - die Energieversorgung, die Erderwärmung und die ökologischen Krisen insbesondere mit dem Verlust der Biodiversität - müssten stattdessen gemeinsam gelöst werden, sagte der Grünen-Politiker. Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) machte deutlich, dass den Staaten gar nichts anderes übrig bleibe: Es gebe weder Zeit noch Ressourcen dafür, die Krisen nacheinander zu lösen.

Greenpeace fordert mehr Klimaschutz

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace forderte klare Zusagen von den G7-Ministern. »Um den Frieden in Europa und weltweit zu sichern, Hungersnöten entgegenzuwirken und das Klima zu schützen« müsse Habeck die Ministerinnen und Minister der G7-Staaten beim Treffen in Berlin jetzt dazu bewegen, den kompletten Ausstieg aus fossilem Strom bis 2035 zu beschließen und die Abhängigkeit von fossilem Gas schnellstmöglich zu beenden, sagte der geschäftsführende Vorstand von Greenpeace Deutschland, Martin Kaiser, der Deutschen Presse-Agentur.

Die auch durch den russischen Krieg in der Ukraine ausgelöste »Notlage«, die es teilweise bei der Versorgungssicherheit mit fossilen Energien gebe, bezeichnete Habeck als ersten Schritt, um schnell aus den fossilen Energien insgesamt auszusteigen. »Was wir im Moment erleben, ist eine Beschleunigung der ökologischen Transformation«, sagte Habeck.

Lemke erhofft sich von dem Treffen »starke Zeichen« für die Klima- und Energiekrise sowie für die Frage der Biodiversität und des Meeresschutzes. Sie wünsche sich verbindliche Standards für den Tiefseebergbau, für ein Schutzabkommen für die Antarktis und für die Verschmutzungskrise. Die Ministerin forderte, dass der Finanzrahmen für Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt erhöht werden müsse.

Zum Ende der Konferenz soll am Freitag ein gemeinsames Abschlusspapier veröffentlicht werden. In einer Pressekonferenz wollen sich Habeck, Lemke sowie Vertreter Großbritanniens und Japans äußern.

© dpa-infocom, dpa:220526-99-442968/2