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»Grüner Knopf«: Neues Siegel für nachhaltige Kleidung

Der »Grüne Knopf« soll künftig Kleidung kennzeichnen, bei deren Herstellung Mindestlöhne gezahlt und auf Kinderarbeit verzichtet wird. Trauriger Hintergrund ist der Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch, bei dem vor sechs Jahren mehr als 1100 Menschen starben.

Textilfabrik in Bangladesch
Beim schwersten Unglück in der Textilindustrie starben in Bangladesch mehr als 1130 Menschen. Foto: Abir Abdullah/epa
Beim schwersten Unglück in der Textilindustrie starben in Bangladesch mehr als 1130 Menschen. Foto: Abir Abdullah/epa

BERLIN. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) gibt heute in Berlin den offiziellen Startschuss für den »Grünen Knopf«. Das neue staatliche Siegel wird dann an die ersten Bekleidungsfirmen vergeben, die ihre Textilien unter strengen sozialen und ökologischen Standards herstellen lassen.

Sie verpflichten sich etwa, dass bei der Produktion Mindestlöhne gezahlt werden, Kinderarbeit ausgeschlossen ist und bestimmte Gesundheits- und Sicherheitsstandards eingehalten werden. Hintergrund ist der Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch, bei dem vor sechs Jahren mehr als 1100 Menschen ums Leben gekommen waren.

Müllers Projekt ist allerdings umstritten. Die deutsche Textilbranche hält den »Grünen Knopf« für überflüssig und die Kriterien für kaum kontrollierbar. Anderen geht das Vorhaben noch nicht weit genug. Kritisiert wird unter anderem, dass in der Startphase nur die Arbeitsbedingungen beim Nähen, Färben und Bleichen in den Blick genommen werden, nicht aber beim Weben, Spinnen und der Rohstoffproduktion. (dpa)