Logo
Aktuell Inland

Geldstrafe für Klimaaktivistin

Weil sie Teil einer Blockade im Zusammenhang mit Klimaprotesten war, wurde eine bekannte Aktivistin zu einer Geldstrafe verurteilt. Die bedeute nicht, dass ihr Protest ende, sagte sie später.

Klimaaktivisten vor Gericht
Carla Hinrichs, Mitgründerin und Sprecherin der Klimaschutzgruppe »Letzte Generation«, wurde zu einer Geldstrafe verurteilt. Foto: Paul Zinken
Carla Hinrichs, Mitgründerin und Sprecherin der Klimaschutzgruppe »Letzte Generation«, wurde zu einer Geldstrafe verurteilt.
Foto: Paul Zinken

Die Mitgründerin und Sprecherin der Klimaschutzgruppe Letzte Generation, Carla Hinrichs, ist nach einer Straßenblockade in Berlin zu 600 Euro Geldstrafe (20 Tagessätze je 30 Euro) verurteilt worden. Das Amtsgericht Tiergarten befand die 26-Jährige der Nötigung schuldig. »Es ist eine Straftat, wenn man anderen seinen Willen aufzwingt«, sagte Richter Christoph Weyreuther bei der Urteilsbegründung. Es gebe legale Mittel für Protest. Die Staatsanwaltschaft hatte 30 Tagessätze je 15 Euro gefordert (450 Euro).

Die Verteidigung plädierte auf Freispruch für die gebürtige Bremerin. Hinrichs hatte ihre Teilnahme an einer Blockade im Februar 2022 zugegeben und erklärt, sie halte ihr Verhalten nicht für strafbar. Nach der Verurteilung sagte sie, diese bedeute nicht, dass ihr Protest ende.

Unterdessen muss Klimaaktivist Henning Jeschke nach seiner Klebe-Aktion im Gerichtssaal vor zwei Wochen mit strafrechtlichen Folgen rechnen. Es sei Strafanzeige erstattet worden, sagte eine Gerichtssprecherin am Rande des Prozesses gegen den 23-Jährigen aus Greifswald. Die Staatsanwaltschaft habe zu prüfen, welche Delikte in Betracht kämen, so die Sprecherin. Bei der Verhandlung hatte sich Jeschke mit einer Hand an einem Tisch festgeklebt. Das Gründungsmitglied der Gruppe Letzte Generation steht wegen mehrerer Straßenblockaden vor dem Amtsgericht Tiergarten.

© dpa-infocom, dpa:230309-99-890363/3