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Festnahme im Fall des erschossenen Walter Lübcke

Seit zwei Wochen steht der Landkreis Kassel unter Schock. Regierungspräsident Lübcke wurde tot auf seiner Terrasse gefunden. Nun ist der Täter nach Überzeugung der Ermittler gefasst.

Abschied
Trauerfeier für Walter Lübcke in Kassel. Foto: Swen Pförtner
Trauerfeier für Walter Lübcke in Kassel. Foto: Swen Pförtner

KASSEL. Zwei Wochen nach dem tödlichen Schuss auf Regierungspräsident Walter Lübcke haben Spezialeinheiten der hessischen Polizei in Kassel einen 45-jährigen Mann festgenommen.

Der dringend Tatverdächtige wurde am Sonntag in Untersuchungshaft genommen, wie die Staatsanwaltschaft Kassel und das hessische Landeskriminalamt mitteilten.

Der 65-jährige Lübcke war in der Nacht zum 2. Juni gegen 0.30 Uhr auf der Terrasse seines Wohnhauses in Wolfhagen-Istha entdeckt worden. Er hatte eine Schussverletzung am Kopf und starb kurz darauf. Eine 50-köpfige Sonderkommission unter Leitung des hessischen Landeskriminalamts hatte die Ermittlungen aufgenommen.

Spezialeinheiten der Polizei nahmen den dringend tatverdächtigen Mann nach Ermittlungen der Sonderkommission »Liemecke« bereits am frühen Samstagmorgen gegen 02.00 Uhr fest. »Die Festnahme erfolgte aufgrund eines DNA-Spurentreffers«, berichteten die Behörden. Der Mann sei am Sonntagnachmittag dem Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Kassel vorgeführt worden. »Aufgrund der Indizienlage« sei ein Untersuchungshaftbefehl erlassen worden. Der Tatverdächtige wurde in die Justizvollzugsanstalt Kassel I gebracht.

Weitere Informationen zur Festnahme und zum aktuellen Sachstand der Ermittlungen gab es zunächst nicht. Diese würden von Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt in der kommenden Woche bekannt gegeben, erklärten die Behörden.

Bei dem Festgenommenen handelt es sich den Angaben zufolge nicht um den Mann, der vergangenes Wochenende an der niedersächsischen Nordseeküste vorübergehend in Gewahrsam genommen worden war. Dieser war nach der Befragung wieder entlassen worden.

Der frühere Landtagsabgeordnete Lübcke war ein politischer Spitzenbeamter. Er stand an der Spitze des Regierungspräsidiums Kassel, einer Art Mittelbehörde zwischen der Landesregierung und den Kommunen. Er hinterlässt eine Frau und zwei erwachsene Kinder. Am Samstag wurde Lübcke beigesetzt. Am Donnerstag hatte es in Kassel einen Trauergottesdienst mit über 1300 Menschen für den CDU-Politiker gegeben. (dpa)