FDP-Chef Christian Lindner legt einen eigenen Podcast auf und will darin seinen Blick auf Fragen der Zeit darstellen.
So plädiert er in der ersten Folge, die am Donnerstag veröffentlicht wird, westliche Werte müssten mit wirtschaftlichem Erfolg unterlegt werden, damit ein Plan des russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht aufgehe. »Putins Wette ist ja, dass auch unsere demokratischen Gesellschaften auf Dauer nicht den Wohlstandsverlust aushalten können, der mit verteuerten Energieimporten zusammenhängt«, so Lindner.
Putin sage: »Der Westen ist schwach.« Populisten könnten das aufgreifen. Lindner, der Bundesfinanzminister ist, meint dazu: »Also ist der Auftrag: Wir müssen unsere Werte zugleich auch untermauern durch wirtschaftlichen Erfolg, dass wir genau das erreichen können: Gesellschaften zusammenzuhalten, Chancen zu bieten, Sicherheit zu bieten.« Die Zitate aus dem Podcast »CL+« wurden der Deutschen Presse-Agentur vorab übermittelt.
Erster Gast Lindners ist der Publizist, Moderator und Jurist Michel Friedman. Themen sind der gesellschaftliche Umgang mit Unsicherheiten, das Verhältnis zwischen Wohlstand und Freiheit und die liberale Demokratie im globalen Wettbewerb der Systeme. »Wir sind jetzt dabei zu verstehen, dass China nicht einfach nur ein Handelspartner ist, sondern auch ein systemischer Rivale und auch ein Konkurrent auf der Welt, ein Dominanz anstrebender Konkurrent, und darauf stellen wir uns ein und stellt die deutsche Wirtschaft sich ein«, sagt Lindner. Die Veränderungen seien »mindestens in der Umstellungsphase eine Herausforderung für die Prosperität einer Gesellschaft«.
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