Nach der Einschränkung der Abtreibungsrechte in den USA beschäftigt der Fall eines zehnjährigen Vergewaltigungsopfers das Land.
Mit der Abtreibung bei dem Mädchen, das Ende Juni einem Medienbericht zufolge für den Eingriff vom Bundesstaat Ohio nach Indiana fuhr, beschäftigt sich nun der Generalstaatsanwalt des Bundesstaates.
Der Republikaner Todd Rokita sagte dem TV-Sender Fox News am Mittwochabend (Ortszeit), dass gegen die mutmaßlich durchführende Ärztin dahingehend ermittelt werde, ob sie die Abtreibung gemeldet habe. Sonst drohe ihr die Entziehung ihrer Lizenz. In Indiana müssen Abtreibungen dem Generalstaatsanwalt zufolge gemeldet werden.
Die Geschichte der Zehnjährigen hatte in den Vereinigten Staaten in den vergangenen Tagen für Wirbel gesorgt und sogar Präsident Joe Biden zu einer Aussage veranlasst. Nach der historischen Entscheidung des Obersten Gerichtshofes der USA, das liberale Abtreibungsrecht zu kippen, wurde Abtreibung in Ohio nach der sechsten Woche illegal - selbst bei Vergewaltigung oder Inzest.
Biden kritisiert Supreme Court
Biden hatte den Fall zum Anlass genommen, die Entscheidung des Supreme Courts zu kritisieren: »Zehn Jahre alt - zehn Jahre alt! - vergewaltigt, sechs Wochen schwanger, bereits traumatisiert, musste in einen anderen Staat reisen«, beklagte er vor gut einer Woche.
Einige Medien hatten an der an der Wahrhaftigkeit der Geschichte gezweifelt. Am Dienstag wurde jedoch ein 27-jähriger Tatverdächtiger aus Ohio nach übereinstimmenden Medienberichten wegen Vergewaltigung des Mädchens festgenommen. Viele Details zu dem Fall sind weiterhin unklar.
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