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EuGH-Gutachter: Großbritannien könnte Brexit noch stoppen

Großbritannien könnte aus Sicht des zuständigen Gutachters am Europäischen Gerichtshof den Brexit-Antrag einseitig zurückziehen und das Austrittsverfahren damit stoppen.

Anti-Brexit-Protest in London
Demonstranten protestieren mit EU-Fahnen und der Nationalflagge des Vereinigten Königreichs vor dem Parlament in London gegen den Brexit. Foto: Victoria Jones/PA Wire
Demonstranten protestieren mit EU-Fahnen und der Nationalflagge des Vereinigten Königreichs vor dem Parlament in London gegen den Brexit. Foto: Victoria Jones/PA Wire

LUXEMBURG. Dies gelte bis zum Abschluss eines Austrittsabkommens, erklärte Generalanwalt Manuel Campos Sánchez-Bordona.

Voraussetzung sei unter anderem, dass die Rücknahme im Einklang mit verfassungsrechtlichen Vorschriften in Großbritannien entschieden und dem Europäischen Rat förmlich mitgeteilt werde.

Das oberste schottische Zivilgericht hatte den Europäischen Gerichtshof um eine Bewertung gebeten. Großbritannien hatte im März 2017 offiziell seine Absicht zum Austritt aus der Europäischen Union bekanntgegeben. Damit begann ein zweijähriges Verfahren nach Artikel 50 der EU-Verträge, das regulär mit dem Brexit am 29. März 2019 endet. Aus Sicht des Gutachters könnte Großbritannien dies aber noch selbstständig stoppen, also ohne Zustimmung der übrigen EU-Staaten.